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Slowakische Opposition besteht auf Rückzug der Soldaten aus dem Irak

11. Juni 2004
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Bratislava, 10.6.2004, RADIO SLOWAKEI IS, deutsch

Die drei slowakischen Soldaten, die vor zwei Tagen im Irak ums Leben gekommen sind, wurden Opfer eines Anschlags unbekannter Angreifer. Dies ergaben die neuesten Untersuchungen. Bis dahin hat man angenommen, dass die 6 Soldaten (außer der Slowaken starben noch zwei Polen und ein Lette) Opfer eines Unglücks bei der Entminungsarbeit in der irakischen Provinz Wasit südlich von Bagdad wurden. Die Explosion ereignete sich, als die Soldaten Sprengstoff entschärfen wollten. Erst jetzt konnte festgestellt werden, dass die Explosion eine in 2 Kilometer Entfernung abgefeuerte Minengranate verursachte. An der Untersuchung beteiligen sich die polnischen und die irakischen Ermittler, denen sich in Kürze auch die slowakischen anschließen werden.

Das tragische Ereignis hat wieder eine heftige Diskussion auf der slowakischen politischen Szene hervorgerufen. Die Opposition, die vom Anfang an gegen die Entsendung der slowakischen Soldaten in den Irak war, verlangt jetzt noch schärfer deren Rückzug. Laut Robert Fico, dem Vorsitzenden der stärksten Oppositionspartei SMER wurden die slowakischen Soldaten im Widerspruch mit dem internationalen Recht in den Irak entsendet. Der eventuelle Rückzug der slowakischen Soldaten würde laut Außenminister Eduard Kukan die Lage im Irak komplizieren. Er betonte, die Botschaft der slowakischen Soldaten im Irak sei vor allem humanitären Charakters, denn sie sammeln Waffen nach dem ehemaligen Diktator Saddam Hussein an. (...) (fp)