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"Softporno" für Fische

11. Juni 2003
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Auch Fische kommen durch Sexfilme in Fahrt: Werden Stichlingsmännchen Filme gezeigt, in denen Konkurrenten ein Fischweibchen umwerben, legen sie sich bei der Befruchtung besonders ins Zeug. Das belegt eine Testreihe, bei denen Schweizer Biologen Stichlingen eine Art "Softporno" für Fische zeigten, wie das britische Fachmagazin "New Scientist" berichtet.

Das Team um Marc Zbinden von der Universität Fribourg wollte das Fortpflanzungsverhalten männlicher Stichlinge untersuchen und zeigte insgesamt 17 Tieren zunächst einen Film mit einem "häuslichen" Stichlingsmännchen bei der Brutpflege und dann einen Film, in dem potenzielle Rivalen einem Stichlingsweibchen den Hof machen. Nach jedem Film setzten die Biologen dem Männchen ein Weibchen ins Bassin.

Das Ergebnis des Stelldicheins: Als das Weibchen gelaicht hatte, gaben die Männchen wesentlich mehr Samen über den Eiern ab, nachdem sie den zweiten Film gesehen hatten. Männliche Konkurrenz, folgert Zbinden, beflügele also das Fortpflanzungsstreben der Stichlinge, während ein brutpflegender Artgenosse offensichtlich nicht als Gefährdung für den eigenen Fortbestand angesehen werde.