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Entführter Gilani-Sohn in Afghanistan befreit

10. Mai 2016

Erfolgreiche Kommandoaktion: Drei Jahre nach seiner Entführung ist der Sohn des pakistanischen Ex-Regierungschefs Yusuf Raza Gilani wieder frei. Die Befreiung gelang afghanischen und US-Soldaten im Osten Afghanistans.

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Ali Haider Gilani kurz vor seiner Entführung in Pakistan im Mai 2013 (Foto: AFP)
Ali Haider Gilani kurz vor seiner Entführung in Pakistan im Mai 2013Bild: Getty Images

Die frohe Botschaft wurde vom pakistanischen Außenministerium verkündet. Es erklärte in Islamabad, Ali Haider Gilani sei bei einem gemeinsamen Militäreinsatz von US-Soldaten und afghanischen Sicherheitskräften in der afghanischen Provinz Ghasni in Sicherheit gebracht worden. Der Gerettete werde zunächst medizinisch untersucht und danach in sein Heimatland gebracht.

Ali Haider Gilani war am 9. Mai 2013 von mutmaßlichen Taliban-Anhängern inmitten des Wahlkampfs in seiner Heimatstadt Multan im Osten Pakistans entführt worden. Die Täter erschossen seinen Assistenten und seinen Leibwächter. Der Politiker hatte damals für die regierende Volkspartei (PPP) kandidiert. Vor einem Jahr konnte er seinem Vater per Telefon mitteilten, dass er in der Gefangenschaft wohlauf sei. Damals sagte Yusuf Raza Gilani, die Kidnapper hätten die Freilassung von mehreren inhaftierten Al-Kaida-Kämpfern verlangt.

"Ein besonderer Tag"

"Es ist ein besonderer Tag für mich", freute sich Vater Gilani. "Mein Kind kommt nach Hause." Der Bruder des Entführten, Abdul Qadir Gilani, sagte der Deutschen Welle, Ali Haider sei wohlauf und freue sich auf die Rückkehr nach Hause. Wie die DW aus dem Umfeld der Familie Gilani erfuhr, wollte die Regierung ein Flugzeug nach Kabul schicken, um ihn abzuholen.

Das Büro des afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani teilte mit, der Befreite sei unterwegs zur pakistanischen Botschaft in Kabul. Ein Sprecher Ghanis widersprach allerdings der pakistanischen Darstellung zum Ort der Befreiung: Diese habe im Bezirk Gayan in der afghanischen Provinz Paktika stattgefunden. Die US-Streitkräfte in Afghanistan bestätigten diese Mitteilung. Nach ihren Angaben wurden bei der Militäraktion vier feindliche Kämpfer getötet.

Yusuf Raza Gilani war von 2008 bis 2012 Regierungschef in Pakistan. Er musste sein Amt wegen Missachtung der Justiz abgeben, weil er sich geweigert hatte, die Korruptionsermittlungen gegen den damaligen Staatschef Asif Ali Zardari wieder aufzunehmen.

kle/gri (afp, dpa, rtre, ape)