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Die größten Geldvernichter

11. April 2012

Wer Aktien von Solarunternehmen besitzt, musste im vergangenen Jahr massive Verluste hinnehmen. Doch auch in anderen Branchen verloren Investoren teilweise viel Geld.

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Symbolbild Abschwung Rezession Börsenkurve #8781421 © Paul Fleet - Fotolia
Symbolbild Abschwung Rezession BörsenkurveBild: Fotolia/P.Fleet

Am Mittwoch legte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) ihre Liste der "50 größten Kapitalvernichter" in Deutschland vor. Unangefochtener Spitzenreiter im diesjährigen Ranking ist die Hamburger Solarfirma Conergy. Allein in 2011 verlor die Conergy-Aktie 87,1 Prozent, seit 2006 sogar 99,6 Prozent. Wer vor fünf Jahren 1.000 Euro in Conergy investiert hat, bekommt heute gerade einmal vier Euro für sein Wertpapier.

Der Vorjahressieger Solon und der drittplazierte Q-Sells, beides Unternehmen der Solarbranche, tauchen in der diesjährigen Liste gar nicht mehr auf. Sie haben ihre Spitzenplätze sozusagen nachträglich gerechtfertigt, in dem sie Pleite gegangen sind. Auch in diesem Jahr melden Firmen der Solarbranche Spitzenplatzierungen unter den "größten Kapitalvernichtern". Phoenix Solar, zum ersten Mal auf der Liste und gleich auf Platz Fünf gelandet, hat 91 Prozent seines Aktienwertes vernichtet. Marktführer Solarworld verlor dagegen "nur" etwas mehr als die Hälfte seines Wertes, genau 57 Prozent.

Für den Hauptgeschäftsführer der DSW, Marc Tüngler, sind die unrühmlichen Erfolge der Branche leicht erklärlich. Sie seien ohne staatliche Unterstützung eben nicht wettbewerbsfähig. Ein Investment in Sonnenenergiepapiere "ist keine gute Idee", so Tüngler bei der Vorstellung der DSW-Hitliste.

Gute Nachricht für die meisten Aktienbesitzer

Die Finanzkrise und damit verbunden immense Abschreibungen auf Staatstitel haben die teilverstaatlichte Commerzbank arg gebeutelt. Die DSW hält die Bank für einen der schlimmsten Geldvernichter am Aktienmarkt: Platz 9, weil die Commerzbank-Aktie 70,7 Prozent im Wert verloren hat. Ebenfalls unter den Top-Ten gelandet ist die sanierungsbedürftige Baumarktkette Praktiker. Sie errang Platz 6 mit der betrüblichen Vernichtungsquote von 82,8 Prozent.

Für jene Aktienbesitzer, in deren Portfolio keiner der "Großen Kapitalvernichter" zu finden ist, hat die DSW eine gute Nachricht parat. Die Aktionärsschützer erwarten, dass die deutschen Großunternehmen Dividenden in Rekordhöhe zahlen werden. Die 30 Unternehmen, die im Dax gelistet sind, werden Dividenden in Höhe von 27,5 Milliarden Euro an die Besitzer ihrer Aktien auszahlen. Das ist in etwa so viel wie 2008, dem bisherigen Rekordjahr.

dk/hb(afp, dpa, dapd)