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Politik

Nordkoreanischer Soldat flieht nach Süden

13. November 2017

Einem nordkoreanischen Soldaten ist nach Militärangaben trotz Schusswunden die Flucht über die streng bewachte innerkoreanische Grenze gelungen. Im Schnitt fliehen jedes Jahr mehr als 1000 Nordkoreaner nach Südkorea.

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Nordkoreanische Soldaten machen am Grenzort Panmunjom  ein Foto von einem  südkoreanischen Soldaten
Nordkoreanische Soldaten machen am Grenzort Panmunjom ein Foto von einem südkoreanischen SoldatenBild: picture-alliance/Yonhap

Der Soldat sei bei der Flucht nach Südkorea im Grenzort Panmunjom (Artikelbild) von nordkoreanischen Grenzposten angeschossen worden, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul mit. Nachdem er es über die Grenze geschafft habe, sei er von südkoreanischen Soldaten gefunden und dann mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht worden. Es habe keinen Schusswechsel zwischen Soldaten aus Nord- und Südkorea gegeben.

Er sei an der Schulter und am Ellenbogen verletzt worden. Wie schwer die Verletzungen sind, war zunächst unklar. Der Soldat entfernte sich den Angaben zufolge von einem Posten auf nordkoreanischer Seite in Panmunjom, das innerhalb der demilitarisierten Zone (DMZ) zwischen beiden Ländern liegt. Es ist der einzige Ort an der über 240 Kilometer langen und vier Kilometer breiten Pufferzone, an dem sich Soldaten beider Länder direkt gegenüberstehen.

Flucht oft über Drittländer

Es flüchten gelegentlich nordkoreanische Soldaten über die Grenze nach Südkorea. Doch ist es selten, dass sich dabei ein Wachposten auf der nördlichen Seite von Panmunjom absetzt. Aus dem weitgehend abgeschotteten Norden der koreanischen Halbinsel fliehen jedes Jahr zahlreiche Menschen vor Hunger und Unterdrückung. In den meisten Fällen fliehen Nordkoreaner über die Grenze nach China. Viele von ihnen gelangen über dritte Länder nach Südkorea.

Die beiden Staaten haben nach Ende des Korea-Krieges 1950 bis 1953 keinen Friedensvertrag geschlossen und befinden sich damit formell im Kriegszustand. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel und in der gesamten Region haben sich durch mehrere Atom- und Raketentests der nordkoreanischen Führung massiv erhöht.

Anfang September hatte Nordkorea seine sechste und bislang mächtigste Atombombe getestet. Gegen Nordkorea wurden deshalb mehrfach UN-Sanktionen verhängt, das verarmte Land ist international weitgehend isoliert.

cgn/sti (afp, dpa, rtr)