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Somalias Sicherheitsminister getötet

19. Juni 2009

Bei einem Selbstmordanschlag in der zentral-somalischen Stadt Belet Weyne ist der Minister für nationale Sicherheit Omar Haschi Aden getötet worden. Unter den Toten sollen weitere somalische Regierungsbeamte sein.

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Islamistische Kämpfer belagern die HauptstadtBild: AP

Der Anschlag auf den Minister soll auf einem Hotelgelände verübt worden sein. Drei Attentäter seien in einem Kleinwagen auf den Parkplatz gefahren und hätten einen Sprengsatz gezündet. Die somalische Regierung hat den Anschlag am Donnerstag (18.06.2009) bestätigt. Insgesamt sollen dabei mindestens 20 Menschen getötet worden sein. Zu dem Anschlag bekannte sich die radikal islamistische Al-Shabab-Miliz, die sich seit Anfang Mai schwere Gefechte mit der Übergangsregierung liefert.

Anschlag auf Moschee

Polizisten in Mogadischu (Foto: AP)
Die Polizei hat die Lage nicht unter KontrolleBild: AP

Die Lage in Somalias Hauptstadt Mogadischu spitzt sich seit einigen Tagen immer weiter zu. Wenige Stunden vor dem Attentat auf den Minister waren mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen, als eine Moschee mit einer Mörsergranate beschossen wurde. Medienberichten zufolge soll die Moschee während der Gebetszeit von der Granate getroffen worden sein. Wer genau hinter diesem Anschlag steckt, blieb zunächst unklar. Die SOS-Kinderdörfer meldeten zudem die Entführung einer Mitarbeiterin. Wie die Organisation in Hamburg mitteilte, sei sie bereits am Dienstag entführt worden. Bislang hätten sich aber die Täter nicht gemeldet.

Situation eskaliert

Somalias Präsident Sheik Sharif Ahmed (Foto: AP)
Präsident Sheik Sharif AhmedBild: ap

Insgesamt sollen am Mittwoch mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen sein, unter ihnen auch der Polizeichef des Landes. Beobachter sprechen von den schwersten Kämpfen aller Zeiten. Ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks für Somalia sagte, die Hauptstadt gleiche dem "Vorhof zur Hölle". Noch nie sei die Situation so schlimm gewesen wie jetzt. Seit Beginn des islamistischen Offensive Anfang Mai dieses Jahres sollen mindestens 250 Menschen getötet worden sein.

Mehr als 120.000 Bewohner sind aus Mogadischu geflohen. Ziel der islamistischen Kämpfer ist es, die Übergangsregierung von Präsident Sheik Sharif Ahmed zu stürzen. Sie besitzt wenig Macht über Mogadischu hinaus. Somalia hat bereits seit über 18 Jahren keine funktionierende Zentralregierung mehr. Die Gewalt hat in den vergangenen Jahren Tausende Menschen das Leben gekostet, Hunderttausende sind geflüchtet.

(og/pa/epd/afp/ap)