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Somewhere over the rainbow

6. Juni 2017

Regenbögen sehen nicht nur schön aus, sie sind auch wissenschaftliche Wunderwerke, ein Symbol für die LGBT-Bewegung und, wie einige glauben, eine Brücke zur Welt der nordischen Götter.

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Irland Glenveagh Nationalpark
Bild: picture-alliance/robertharding

Wie entstehen Regenbögen?

Das Wichtigste zuerst: wie kommt es, dass wir überhaupt so ein Farbspektakel am Himmel beobachten können? Die Grundlage für Regenbögen ist Sonnenlicht, das wir als weiß wahrnehmen. Wenn das Licht aber durch Prismen gebrochen wird, sieht man die verschiedenen Wellenlängen in verschiedenen Farben.

Ein Regenbogen entsteht, wenn Sonnenlicht auf Regentropfen in der Atmosphäre trifft. Jeder kleine Tropfen wirkt wie ein Prisma: Das Licht wird in seine vielfarbigen Bestandteile aufgebrochen und sorgt so für eines der schönsten Wetterphänomene, das die Natur zu bieten hat.

Was sind die Farben des Regenbogens?

Von außen nach innen besteht ein Regenbogen aus Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo (ein intensives Blau) und Violett. In englischsprachigen Ländern, wo "yellow" für Gelb steht, merken sich Kinder die Reihenfolge mithilfe des Namens Roy G. Biv, zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben der Farben.

Das funktioniert auf deutsch natürlich nicht. Aber das Lied, das es zu der Eselsbrücke gibt, macht trotzdem Spaß: "Roy G. Biv is a colorful man and he proudly stands at the rainbow's end."

Von wo kann ich den Regenbogen am besten sehen?

Am besten ist das Farbenspiel zu sehen, wenn der Himmel noch dunkel vor Unwetterwolken ist. Dann sollte man an einer sonnigen Position stehen. So stechen die Farben am meisten vor dem düsteren Hintergrund hervor.

Wie kommt es zu einem Doppelregenbogen?

Manchmal sieht man gleich zwei Bögen auf einmal. Das geschieht, wenn es in Regentropfen zu einer doppelten Reflektion von Sonnenlicht kommt. In dem zweiten, schwächer leuchtenden Regenbogen sind die Farben genau umgekehrt angeordnet - außen geht es also los mit Violett, Indigo, …

Der Regenbogen der LGBT-Bewegung

Die Regenbogenfahne weht auf vielen Gay Pride Veranstaltungen. Das bunte Symbol soll die Vielfältigkeit der Lesbian Gay Bisexual Transgender (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender) Bewegung widerspiegeln. Die Regenbogenflagge der Bewegung wurde in den 1970ern von Gilbert Baker, einem Künstler aus San Francisco, entworfen.

Die Flagge, die seit 1979 hauptsächlich verwendet wird, vereint aber nicht alle Farben eines echten Regenbogens! Sie ist rot, orange, gelb, grün, blau und lila - ohne indigo.

Was wartet am Ende des Regenbogens?

Ein Topf voll Gold! Das besagen jedenfalls alte irische Mythen. Die Sage vom Schatz am Fuße des Regenbogens gibt es in vielen Kulturen. Das Problem dabei: Ein Regenbogen hat kein richtiges Ende. Er existiert schließlich nicht an einem bestimmten Ort. Wo man ihn sieht kommt ganz darauf an, wo man selbst steht, und wo man die Lichtreflektionen beobachtet. Schade! Aber immerhin bedeutet das auch, dass man es nicht mit dem Kobold aufnehmen muss, der den Topf voll Gold angeblich bewacht.

Andere Länder, andere Regenbogenmythen. In Norwegen glaubt man, dass eine brennende Regenbogenbrücke die Erde mit Asgard, dem Reich der nordischen Götter, verbindet. Nur Götter oder Menschen, die in der Schlacht gestorben sind, können sie überqueren. Im amerikanischen Filmklassiker "Der Zauberer von Oz" singt Judy Garland von einem Ort ohne sorgen "Somewhere over the rainbow", also hinter dem Regenbogen.

In einigen osteuropäischen Ländern glaubt man, dass ein Mann, der unter einem Regenbogen hindurch läuft, zu einer Frau wird, und umgekehrt. Und für viele Völker der Welt stehen Regenbögen für böse Geister - deswegen dürfen Kinder das Farbschauspiel am Himmel nicht ansehen. Da klingt der Topf voll Gold doch netter.

Carla Bleiker
Carla Bleiker Redakteurin, Channel Managerin und Reporterin mit Blick auf Wissenschaft und US-Politik.@cbleiker