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Song Contest stärkt kulturelle Identität Osteuropas

23. April 2006
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Der Musikwettbewerb Eurovision Song Contest hat aus Sicht des Medienwissenschaftlers Irving Wolther vor allem für
Osteuropäer eine große Bedeutung für ihre kulturelle Identität. "Je stärker sich ein Land als Nachzügler bezüglich der demokratischen und industriellen Entwicklung begreift, desto eher wird es seine national-kulturelle Vielfalt zur Schau stellen", sagte Wolther in einem dpa-Gespräch. Die eigene Kultur werde als Quelle für künftigen Erfolg und Wohlstand gesehen. Wolther hat an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover seine Doktorarbeit ("Kampf der Kulturen") über den Eurovision Song Contest geschrieben.

Gerade noch junge Demokratien wie etwa die Balkan-Länder setzten vermehrt auf folkloristische Elemente und die Präsentation ihrer nationalen Kultur. Bei den großen westeuropäischen Ländern sei die Identifizierung mit dem Liedbeitrag für den Song Contest weniger stark als in Osteuropa. Beim diesjährigen Grand Prix am 20. Mai in Athen werden laut Wolther etliche Titel folkloristisch ausgelegt, darunter der Beitrag aus Albanien mit traditionell albanischer Dudelsack-Musik und einem Chor in Nationalkostümen.