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Sonnenaktivität stört Kurzwelle

7. November 2003

In diesem Herbst macht die Sonne mehr als üblich von sich Reden. Der Grund: eine ungewöhnlich starke Sonnenaktivität, die auf der Erde nicht nur durch faszinierende Polarlichter zu spüren ist.

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Bild: NASA

Zwar ist seit langem bekannt, dass die Sonnenaktivität alle elf Jahre einen Höhepunkt erreicht, doch die jüngst beobachteten Eruptionen stellen alles bisher Bekannte in den Schatten. Dabei sind die verstärkt auftretenden Sonnenflecken mit einer intensive Röntgenstrahlung verbunden, die zu einer verstärkten Ionisierung der D-Schicht führt, also der untersten Schicht der Ionosphäre. Die D-Schicht wiederum dämpft die Funkwellen auf ihrem Weg in die höhergelegenen E, F1 und F2 Schichten, wodurch es zu erheblichen Störungen des weltweiten Funkverkehrs kommt.

Die als Mögel Dellinger Effekt bezeichneten Störungen können auf der Tagseite der Erde bis zum Totalausfall des Kurzwellenempfangs für die Dauer von einigen Minuten bis zu einigen Stunden führen. Da die Röntgenstrahlung prompt auftritt, ist der Mögel Dellinger Effekt, auch "Tote Viertelstunde" genannt oder englisch "Shortwave Fadeout", nicht vorhersagbar. Die niedrigeren KW-Bänder sind mehr betroffen als die höheren.

  • Tipp: Bei Ausfällen der Deutschen Welle sollte man jeweils das nächst tiefere KW-Band wählen.

Das Phänomen wurde übrigens bereits Ende der 20er Jahre von Hans Mögel bei Transradio Nauen (DEBEG) beobachtet und am 12.09.1930 in einem Vortrag der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft beschrieben. Von Mögel inspiriert hat der Amerikaner J. H. Dellinger dann diese sogenannte Kurzstörung im Jahre 1935 dem National Bureau of Standards vorgestellt.