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Sorge um den Libanon bleibt

4. November 2012

Frankreichs Präsident Hollande hat einmal mehr vor einer Ausweitung der Syrien-Krise auf den Libanon gewarnt. Unterdessen suchen die syrischen Oppositionsgruppen bei einem Treffen in Katar nach Gemeinsamkeiten.

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Die Präsidenten des Libanon und Frankreichs, Michel Suleiman und Francois Hollande, in Beirut (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Nach einem Treffen mit dem libanesischen Präsidenten Michel Suleiman in Beirut erklärte der französische Staatschef François Hollande, sein Land werde sich mit aller Macht jedem entgegenstellen, der den Libanon destabilisieren wolle. Paris scheue keine Mühen, um "die Unabhängigkeit, die Einheit und die Sicherheit" dieses Landes zu garantieren. Nach dem Besuch in der libanesischen Hauptstadt wollte Hollande zu politischen Gesprächen nach Saudi-Arabien weiterreisen.

Treffen syrischer Oppositioneller in Katar

Tatsächlich gibt es seit Beginn des Aufstandes in Syrien im März 2011 immer wieder Zwischenfälle an der Grenze zwischen dem Libanon und seinem östlichen Nachbarn. Zudem ist die libanesische Bevölkerung tief gespalten in eine anti-syrische Opposition und Anhänger des Regimes von Präsident Baschar al-Assad. Die Spannungen hatten sich durch den Tod des Syrien-kritischen Chefs des Polizeigeheimdienstes, Wissam al-Hassan, bei einem Bombenanschlag im Oktober noch verschärft. Die Opposition macht Syrien für den Anschlag verantwortlich. Al-Hassan war ein Vertrauter des im Jahr 2005 getöteten libanesischen Ex-Regierungschefs Rafik Hariri.

Ein syrischer Aufständischer beim Häuserkampf in der Stadt Aleppo (Foto: AP)
Es hört nicht auf: Ein syrischer Aufständischer beim Häuserkampf in der Stadt AleppoBild: AP

In Katars Hauptstadt Doha kamen derweil Hunderte Gegner des Assad-Regimes zusammen. Ziel des für vier Tage vorgesehenen Treffens unter Schirmherrschaft der Arabischen Liga ist es, dass die zerstrittenen Gruppen eine vereinte Opposition bilden. Vor allem die USA fordern, dass neben dem im Exil gegründeten Syrischen Nationalrat auch Angehörige der Revolutionskomitees und junge Aktivisten eine größere Rolle spielen. Möglicherweise wird in Doha auch eine Exilregierung ausgerufen. Beobachter zweifeln indes an einem Erfolg des Projekts.

Bombenexplosion in Damaskus

Die syrische Luftwaffe flog unterdessen neue Einsätze gegen Rebellen in der Umgebung der Hauptstadt Damaskus. Am Morgen hatte es auch Kämpfe zwischen oppositionellen und regierungstreuen Truppen gegeben, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Bei den Gefechten am Samstag seien landsweit 194 Menschen getötet worden, davon 36 in der nordwestlichen Region Idlib, wo die Aufständischen einen Luftwaffenstützpunkt angriffen. In Aleppo im Norden des Landes erlitten bei Feuergefechten mehrere Menschen Verletzungen.

Rebellen erschossen laut der Beobachtungsstelle einen bekannten Anhänger von Präsident Assad. Mohammed Rafea sei vorgeworfen worden, die regierungstreuen Schabbiha-Milizen zu unterstützen. Die Aufständischen hätten ihn in der Nacht zum Samstag in einem Viertel von Damaskus aufgespürt. Ebenfalls in der syrischen Hauptstadt wurden bei einem Bombenanschlag mindestens sieben Menschen verletzt. Der Sprengsatz detonierte in der Nähe des Dama Rose Hotels, wo sich regelmäßig internationale Delegationen aufhalten. Zuletzt hatte dort auch der UN-Syrienvermittler Lakhdar Brahimi politische Gespräche geführt.

sti/det (afp, dapd, drtr)