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Sorge vor einem Scheitern in Kopenhagen

15. Dezember 2009

Umweltminister Norbert Röttgen sieht gute Chancen, dass es auf dem Weltklimagipfel ein Ergebnis geben wird. Derzeit sei die größte Schwierigkeit, das sich die USA und China nicht bewegten, sagte Röttgen in Kopenhagen.

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Eisbär-Kostüm vor Weltkugel (Foto: AP)
Bild: AP
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (Foto: dpa)
Umweltminister Röttgen in KopenhagenBild: picture-alliance/ dpa


Röttgen zeigte sich am Dienstag (15.12.2009) optimistisch, dass es trotz der bislang schleppenden Verhandlungen ein Ergebnis geben wird. Problematisch sei aber, dass sich die USA und China anscheinend bis zu kurz vor Schluss der Konferenz einen maximalen Verhandlungsspielraum erhalten wollten, sagte Röttgen in Kopenhagen. Aufgabe der Europäer sei es, Bewegung in die Verhandlungen zu bringen, und Besorgnisse der Entwicklungsländer zu zerstreuen, die Industriestaaten wollten ihre im Kyoto-Protokoll eingegangenen Verpflichtungen zur Verringerung von Treibhausgas-Emissionen aufweichen.

Kanzlerin Merkel zeigt sich nervös

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich besorgt über den schleppenden Fortschritt der Beratungen in Kopenhagen. Merkel warnte, für die notwendige verbindliche Einigung über Klimaziele werde die Zeit allmählich knapp: "Ich will nicht verhehlen, dass ich schon etwas nervös bin, ob wir das alles schaffen", sagte die Kanzlerin nach einem Treffen mit Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono in Berlin. Zuvor hatte sie auch mit Vertretern von acht pazifischen Inselstaaten über die Möglichkeiten für eine Klimavereinbarung gesprochen.

Dass solche großen Konferenzen mit vielen unterschiedlichen Interessen immer wieder mal ins Stocken geraten könnten, sei bekannt, sagte Merkel. Aber bis zur Abschlussrunde am Freitag laufe die Zeit allmählich davon. "Es ist jetzt jeder auch aufgerufen, seinen konstruktiven Beitrag zu leisten, damit Kopenhagen ein Erfolg werden kann", sagte die Kanzlerin.

"Zum Saufen zwingen!"

In der dänischen Hauptstadt setzten Fachminister und Regierungsvertreter aus mehr als 190 Staaten ihre Beratungen fort. "Es gibt in einer Reihe von Fragen Fortschritte, aber davon gibt es nicht genug. Wir sind in einer sehr wichtigen Phase", sagte UN-Klimachef Yvo de Boer, der die derzeitigen Probleme mit einem Sprichwort beschrieb: "Man kann ein Pferd zum Wasser führen, aber man kann es nicht zum Saufen zwingen". Und die gastgebende dänische Umwelt- und Klimaministerin Connie Hedegaard müsse 192 Pferde zum Wasser führen. Hedegaard verglich die Minister mit Schülern, die bis zum Schluss mit der Abgabe ihrer Arbeit warteten.

Ban Ki Moon (Foto: AP)
Ban fordert ein Ende der gegenseitigen SchuldzuweisungenBild: AP

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief die Vertreter der reichen und armen Länder dazu auf, auf dem Klimagipfel mit ihren wechselseitigen Schuldzuweisungen aufzuhören. Statt mit dem Finger aufeinander zu zeigen, sollten die Staaten ihre Klimaziele heraufschrauben, um die stockenden Verhandlungen zu retten, sagte Ban bei seiner Ankunft in Kopenhagen Zur Schlussphase der am Freitag zu Ende gehenden Konferenz werden mehr als hundert Staats- und Regierungschefs in Kopenhagen erwartet.

Autor: Martin Muno (dpa, afp, epd, rtr)
Redaktion: Michael Wehling

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