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"Sozialtourismus": Unwort des Jahres

14. Januar 2014

Das "Unwort des Jahres 2013" heißt "Sozialtourismus". Mit dem Begriff sei im vergangenen Jahr von Politikern und Medien gezielt Stimmung gegen unerwünschte Einwanderer aus Osteuropa gemacht worden, erklärte die Jury.

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Sozialtourismus - Unwort des Jahres 2013 (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das "Unwort des Jahres“ wird seit 1991 von einer unabhängigen Jury aus vier Sprachwissenschaftlern, einem Journalisten und einem wechselnden Mitglied aus dem Bereich Kultur und Medien gewählt. In diesem Jahr hat sich der Schriftsteller Ingo Schulze an der Wahl beteiligt. Die Jury-Mitglieder sind ehrenamtlich aktiv und nicht an einzelne Universitäten oder Verlage gebunden. Mit ihrer sprachkritischen Aktion wollen sie das Sprachbewusstsein und die Sprachsensibilität in der Bevölkerung fördern. Im Blickpunkt stehen vor allem sachlich unangemessene oder inhumane Formulierungen.

In den vergangenen beiden Jahren waren die Begriffe "Opfer-Abo" und "Döner-Morde“ zu Unwörtern erklärt worden. "Opfer-Abo" stammt aus Zitaten des ehemaligen TV-Wetterexperten Jörg Kachelmann, der in mehreren Interviews davon gesprochen hatte, dass Frauen in unserer Gesellschaft ein "Opfer-Abo“ hätten. Als "Döner-Morde" wurden von Polizisten und Medienvertretern die zehn Mordanschläge der Neonazi-Organisation NSU bezeichnet. Die Vorschläge für das "Unwort des Jahres" kommen aus der Bevölkerung und können bis zum 31. Dezember eines jeden Jahres eingereicht werden. 2013 sind über 1300 Bürger dem Aufruf gefolgt und haben ihren Vorschlag an die Jury geschickt.

djo/qu (dpa/KNA)