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Politik

SpaceX erstmals in militärischer Mission

1. Mai 2017

Bislang hat die Firma des Milliardärs Elon Musk Aufträge für die zivile Raumfahrt erledigt. Jetzt beförderte eine Rakete von SpaceX zum ersten Mal ein militärisches Objekt ins All, vermutlich einen Spionagesatelliten.

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SpaceX bringt Spionagesatelliten ins All
Bild: picture-alliance/dpa/J. Raoux

Nachdem der ursprünglich für Sonntag geplante Start wegen eines defekten Sensors verschoben wurde, hob die Falcon-9-Rakete am Montagmorgen (Ortszeit, 13.15 Uhr MESZ) in Cape Canaveral in Florida ab.

An Bord war ein offiziell nicht näher beschriebenes Objekt des Nationalen Aufklärungsamtes der USA (NRO). Dabei handelt es sich um einen militärischen Nachrichtendienst, der Spionagesatelliten herstellt und betreibt. Bekannt ist mit der Bezeichnung NROL-76 lediglich der Name des Objekts,

Zehn Minuten nach dem Start landete die erste Stufe der Rakete wieder auf dem Weltraumbahnhof. Es war die vierte unversehrte Rückkehr einer SpaceX-Raketenstufe zum Boden. Ein Ziel der Firma ist die Wiederverwertung teurer Raketenbestandteile.

Ein Kommentator von SpaceX sagte zu Bildern einer Webcam, dies sei "ein weiterer guter Tag" für das Unternehmen. Mitarbeiter im Kontrollzentrum brachen in Jubel aus. 

Die Videobilder zeigten, wie sich die erste und die zweite Stufe der Rakete zweieinhalb Minuten nach dem Start in der Luft voneinander trennten. Der größere Teil, der als erste Stufe bezeichnet wird, flog eine Kurve und wurde dann zurück zur Erde gelenkt. Der Raketenteil landete aufrecht in der Mitte des vorgesehenen Bereichs, der einen Durchmesser von knapp 100 Metern hat.

Monopol von Boeing und Lockheed Martin gebrochen

Bislang hatte die US-Armee Satelliten für die Regierung exklusiv über die United Launch Alliance ins All befördern lassen, einen Zusammenschluss der Luftfahrtriesen Boeing und Lockheed Martin. SpaceX ging gegen diese Vergabepraxis 2014 gerichtlich vor. SpaceX erhielt daraufhin nicht nur vom NRO Aufträge, sondern wurde auch von der US-Luftwaffe GPS-Satelliten ins All befördern.

Das Unternehmen des Milliardärs Elon Musk (Paypal, Tesla, SolarCity, Hyperloop) schickt seit mehreren Jahren regelmäßig unbemannte Raketen mit Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS. Derzeit entwickelt die Firma eine Raumkapsel für bemannte Flüge. Sie sollen ab dem nächsten Jahr ins All starten.

Der Raketenstart vom Montag war der 34. des Unternehmens insgesamt und der fünfte von mehr als 20, die in diesem Jahr geplant sind. SpaceX hatte Ende März erstmals eine Rakete wiederverwendet. Musk will erreichen, dass die Raketen innerhalb von 24 Stunden nochmal gestartet werden können. So sollen die Kosten um das Hundertfache gesenkt werden.

gri/uh (afp, rtr, dpa)