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Spanien im EM-Halbfinale

Calle Kops23. Juni 2012

Titelverteidiger Spanien hat mit einem verdienten 2:0-Sieg gegen Frankreich das Viertelfinale bei der Europameisterschaft erreicht. Die Zuschauer in Donezk sahen aber eine ereignisarme Partie mit wenigen Höhepunkten.

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Spanische Fans feiern im EM-Stadion von Donezk den Sieg gegen Frankreich (Foto: Getty Images)
Spanische Fans feiern im EM-Stadion von Donezk den Sieg gegen FrankreichBild: Getty Images

Mit einem verdienten, aber unspektakulären 2:0 (1:0)-Erfolg über Frankreich haben sich die hoch gehandelten Spanier für das Halbfinale der EURO 2012 qualifiziert. Beide Treffer vor 45.000 Zuschauern in der EM-Arena von Donezk erzielte Xabi Alonso (19. Minute/90+1., Foulelfmeter).

Spanien überlegen

Der Welt- und Europameister nahm von Beginn an das Heft in die Hand und suchte den Weg zum Tor. Doch die Franzosen standen in der Abwehr gut geordnet, überließen dem Titelverteidiger den Ball und schauten sich die Angriffsversuche der Spanier eine Zeit lang recht gelassen an. Doch mit der Ruhe in den Reihen der sehr defensiv orientierten Franzosen war es ab der 19. Minute vorbei: Andres Iniesta legte dem aufgerückten Linksverteidiger Jordi Alba die Kugel in den Lauf, der drang mit Tempo bis zur Grundlinie vor und flankte nach innen. Dort kam Xabi Alonso angerauscht und traf mit einem Kopfball-Aufsetzer aus 13 Metern zum 1:0 für Spanien: ein schönes Tor und das im 100. Länderspiel des Schützen.

Das war der Weckruf für Frankreich, das jetzt gezwungen war, nach vorne mehr zu tun. Doch gefährliche Chancen sprangen dabei zunächst nicht heraus. Dafür aber legten es die Franzosen nun auf Standardsituation in Strafraumnähe an: Yohan Cabaye zirkelte einen Freistoß aus 25 Metern direkt auf das Tor, doch der Kapitän im Tor der Spanier, Iker Casillas, rettete mit einer Parade zur Ecke. Die wurde von Franck Ribery hoch in die Mitte getreten, doch Casillas hatte die Kugel im Nachfassen. Die Spanier bauten ihre Angriffe in aller Ruhe auf und kamen ihrerseits noch zu der ein oder anderen Möglichkeit. Doch bis zum Pausenpfiff fiel kein Treffer mehr. Spanien war überlegen, ohne zu glänzen, und führte zu Halbzeit mit 1:0.

Keeper Hugo Lloris (M.) und Gael Clichy (l.) können den Kopfball des Spaniers Xabi Alonso nicht aufhalten (Foto: REUTERS)
Keeper Hugo Lloris (M.) und Gael Clichy (l.) können den Kopfball des Spaniers Xabi Alonso nicht aufhaltenBild: Reuters

Frankreich bemüht

Die Franzosen mussten nach dem Seitenwechsel mehr zeigen und das taten sie auch: Sie spielten im Mittelfeld deutlich aggressiver als noch im ersten Durchgang, dennoch sprang vor dem Tor nichts Zwingendes heraus. Obwohl die Spanier in der Defensive einige Schwächen offenbarten und nicht immer souverän wirkten, vermochte Frankreich es nicht, wirklich gefährlich zu werden. Erst in der 60. Minute köpfte Mathieu Debuchy nach Zuspiel von Ribery mit Wucht auf den Kasten der Spanier, doch der Ball ging haarscharf über die Latte.

Das Spiel wurde offener und damit ein wenig spannender. Die insgesamt ereignisarme Partie nahm etwas an Fahrt auf. Die Angriffe der Spanier wurden gefährlicher und Frankreich setzte immer wieder Nadelstiche. So wirbelte Ribery die spanische Hintermannschaft mit Tempo-Dribblings ein ums andere Mal durcheinander. In der 71. Spielminute tankte sich der flinke Bayern-Spieler bis zur Grundlinie durch, flankte flach nach innen, doch Torwart Casillas war als erster am Ball.

EM: Spanien bejubelt Einzug ins Halbfinale

Obwohl die Franzosen immer offensiver wurden, kontrollierten die Spanier die Partie weiter und lauerten auf Räume. In der 90. Minute konnte der eingewechselte Pedro Rodríguez nur durch ein Foul im 16-Meterraum gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Xabi Alonso sicher zum 2:0-Endstand.

Dennoch – der typische Fußball des Titelverteidigers blitzte viel zu selten auf. Kurzpässe und ständiger Ballbesitz waren noch das Markenzeichen der Spanier bei der WM 2010. Doch von der damals gezeigten Perfektion sind sie noch ein Stück entfernt. Im Halbfinale trifft Spanien nun am Mittwoch (27.06.2012, 20.45 Uhr MESZ) wiederum in Donezk auf Portugal.