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Spanien reicht Hilfsantrag ein

25. Juni 2012

Dass Spanien Hilfen der Euro-Partner für seine angeschlagenen Banken braucht, war klar. Nun hat die Regierung in Madrid den Antrag abgeschickt. Der genaue Betrag ist aber noch nicht bekannt.

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Logo der spanischen Bank Bankia (Foto: dpa)
Logo der spanischen Bank BankiaBild: picture-alliance/dpa

Um diese Zahl wird seit längerem gerätselt: Wie viel Geld will Spanien von den Euro-Partnern, um seine verschuldeten Banken zu retten? Die genaue Zahl steht noch immer nicht fest, aber bis zu 100 Milliarden Euro könnten es wohl sein. Gelder in dieser Höhe hat die Regierung in Madrid jedenfalls nun offiziell in einem Brief an Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker beantragt, wie das spanische Wirtschaftsministerium mitteilte.

Rettung für Bankia

Laut Wirtschaftsminister Luis De Guindos sollen die Details bis 9. Juli feststehen. Die 100 Milliarden Euro würden aber reichen, um den tatsächlichen Bedarf sowie ein Sicherheitspolster zu bedecken, teilte das Wirtschaftministerium mit. Die Summe entspricht genau dem, was die Euro-Partner dem Land bereits in Aussicht gestellt haben.

Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos (Foto: Reuters)
Jawohl, jetzt will er das Geld der Euro-Partner haben: Spaniens Wirtschaftsminister Luis de GuindosBild: Reuters

Nach Griechenland, Irland und Portugal ist Spanien das vierte Euro-Land, das unter den Rettungsschirm schlüpft. Anders als in den anderen Fällen geht es dabei erstmals um spezielle Notkredite zur Stabilisierung des wankenden Bankensystems. Die spanische Zentralbank hatte vergangene Woche den Bedarf auf bis zu 62 Milliarden Euro beziffert. Die meisten Staatshilfen dürften an das bereits vom Staat gestützte Institut Bankia gehen sowie an die drei Geldhäuser Nova Caixa Galicia, Caixa Catalunya und die Banco de Valencia. Derzeit  muss der spanische Staat hohe Zinsen zahlen, um sich Geld an den Finanzmärkten zu leihen und kann die Sanierung der Banken nicht aus eigener Kraft stemmen. Die Banken des Landes sind wegen der Immobilienkrise und geplatzten Krediten in die Krise geraten.

Troika verschiebt Griechenland-Reise

Unterdessen hat die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) ihre geplante Griechenland-Mission auf Anfang Juli verschoben. Grund seien Krankheitsfälle in der griechischen Regierung, verlautete aus Troika-Kreisen. Die Troika-Experten sollen in Athen überprüfen, ob das hochverschuldete Griechenland das vereinbarte Sparprogramm umsetzt.

Doch daraus wird nun erstmal nichts: Der designierte Finanzminister Vassilis Rapanos hatte vergangene Woche einen Schwächeanfall erlitten und liegt im Krankenhaus. Und Ministerpräsident Antonis Samaras erholt sich von einer Augenoperation. Bundesaußenminister Guido Westerwelle äußerte beim EU-Außenministertreffen in Luxemburg Verständnis für die Verschiebung. "Krankheit ist aller Lagen Meister", so der FDP-Politiker.

sti/det/hf (afp, dapd, dpa, rtr)