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Das Champions-League-Halbfinale verspricht Spannung - auch ohne die Bayern

15. April 2009

Nach dem grandiosen Scheitern des Deutschen Meisters Bayern München gegen Barcelona und dem Fußball-Krimi zwischen Chelsea und Liverpool am Dienstag, war die Frage: Wer komplettiert die Halbfinalspiele der Königsklasse?

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Cristiano Ronaldo und Wayne Rooney (Foto: AP)
Ronaldo (li.) freut sich mit Rooney über seinen Siegtreffer für ManchesterBild: AP

Die Dominanz der Premier-League-Clubs im europäischen Spitzenfußball ist schon fast erdrückend. Drei der vier Halbfinalteilnehmer in der Champions League kommen von der Insel. Nachdem sich am Dienstag bereits der FC Chelsea qualifiziert hatte, machten am Mittwoch Titelverteidiger Manchester United und der FC Arsenal den Schritt in die Vorschlussrunde der Königsklasse perfekt.

ManU setzt sich in Porto durch

Eine Woche nach dem enttäuschenden 2:2-Unentschieden im Old Trafford gewann ManU das Viertelfinal-Rückspiel beim FC Porto dank eines Traumtors von Cristiano Ronaldo mit 1:0. Schon nach sechs Minuten stellte ausgerechnet der portugiesische Superstar die Weichen für das Weiterkommen der Engländer. Der Stürmer drosch den Ball aus 30 Metern unhaltbar in den Torwinkel.

Theo Walcott (Foto: AP)
Walcott (hinten) feiert mit Fabregas sein 1:0 für ArsenalBild: AP

Arsenal schlägt Villarreal souverän

Der FC Arsenal feierte einen nie gefährdeten 3:0-Erfolg gegen den FC Villarreal und steht damit zum dritten Mal im Halbfinale der Champions League. Im Hinspiel hatten die Engländer ein 1:1-Remis in Spanien erreicht. Die Treffer für Arsenal erzielten Jungstar Theo Walcott, Emmanuel Adebayor und Robin van Persie per Foulelfmeter. Damit ist die rein englische Halbfinal-Paarung Manchester United gegen den FC Arsenal perfekt.

Bayern scheitert an Barcelona

Luca Toni (Foto: AP)
Toni auf Tor-SucheBild: AP

Der FC Bayern München war bereits am Dienstag wie erwartet im Viertelfinale ausgeschieden. Sechs Tage nach der 0:4-Schmach im Hinspiel in Barcelona erreichte der Deutsche Meister im Rückspiel gegen das Starensemble aus Spanien immerhin ein 1:1-Unentschieden. Zu wenig allerdings, wenn man bedenkt, dass die Partie im eigenen Stadion in München stattfand. Es sollte vor allem eine Wiedergutmachung sein für das desolate Auftreten der Münchener im Hinspiel. Erreicht wurde das allerdings nicht, wie auch Bayern-Abwehrspieler Philipp Lahm meint: "Wiedergutmachung wäre übertrieben, aber es war ein ordentliches Spiel von uns, viel aggressiver, auch viel besser geordnet." Leider habe man nicht gewonnen, aber insgesamt könne man mit dem Spiel ganz zufrieden sein, ergänzte Lahm fast ein wenig trotzig.

Franck Ribéry auf dem Weg zum Tor (Quelle: AP)
Ribéry auf dem Weg zum TorBild: AP

Wenn sich das mal nicht nach Schönrednerei anhört. Gut Fußball spielen wollten die Bayern, vor allem den Zuschauern etwas bieten und zeigen, dass man mit den Großen in Europa mithalten kann. Das ging doch eher daneben. Drei Titel wollte man in dieser Saison nach München holen, doch davon ist nicht mehr viel übrig geblieben. Trainer Jürgen Klinsmann fasst zusammen: "Jetzt müssen wir uns rein auf die Bundesliga konzentrieren und wir müssen da nachlegen: punkten, punkten, punkten, um Deutscher Meister zu werden, um auch wieder die Champions-League-Qualifikation sicherzustellen. Und von daher sind wir eigentlich sehr zuversichtlich." Zuversichtlich ist Klinsmann, das Minimalziel mit den Bayern dann vielleicht doch noch zu erreichen. Schlichtweg zu wenig für die Fans der Münchener, die haben jetzt nur einen Wunsch: "Meiner Meinung nach muss er weg, ganz schnell", meinte ein Zuschauer stellvertretend für viele. Klinsmann gehöre schon lange weg, er sei kein Trainer für den FC Bayern, war vielerorts zu hören.

Jürgen Klinsmann (Foto: AP)
Klinsmann auf Erfolgs-SucheBild: AP

Harte Worte. Die kamen natürlich auch Jürgen Klinsmann zu Ohren und der reagierte wie immer gelassen: "Natürlich ist es nicht angenehm. Ist doch normal, wenn negative Kommentare kommen. Auf der anderen Seite habe ich Verständnis dafür nach dem 1:5 in Wolfsburg und dem 0:4 in Barcelona, dass der ein oder andere Fan sauer ist und das dann auch ein bisschen auf den Trainer ablädt." Kein Grund zur Panik also. Ganz so schlimm ist das Ausscheiden aus der Königsklasse des Fußballs für Klinsi dann offenbar doch nicht. Die Trainerdiskussion jedenfalls ist bei den Bayern in vollem Gange. Bleibt nur die Frage, ob Jürgen Klinsmann die erneut weglächeln kann. Doch das wird immer schwieriger, auch wenn das ganze von Seiten des Managers Uli Hoeneß noch klein gehalten wird: "Wir haben uns in den letzten Wochen und Tagen zu diesem Thema nicht geäußert, wir werden das auch weiterhin nicht tun." Man habe das Gefühl, dass man damit gut zurechtkomme, betonte Hoeneß. Fragt sich nur, wie lange noch. Bayern jedenfalls ist raus aus der Champions League und der FC Barcelona weiter, genauso wie der FC Chelsea.

Chelsea setzt sich gegen Liverpool durch

Die Mannschaft von Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack konnte in einem Fußball-Krimi eine Blamage verhindern und mit viel Glück das Halbfinale erreichen. Eine Woche nach dem 3:1 im Hinspiel an der Anfield Road reichte der Mannschaft von Teammanager Guus Hiddink am Dienstag ein 4:4 gegen den FC Liverpool. Chelsea steht damit bereits zum fünften Mal im Halbfinale der Königsklasse, Gegner ist Bayern-Bezwinger FC Barcelona.

Autor: Calle Kops
Redaktion: Sarah Faupel