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Spekulationen um angebliches Rembrandt-Selbstporträt

28. Oktober 2007
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Die Versteigerung eines angeblichen Selbstporträts des niederländischen Barockmalers Rembrandt für mehr als drei Millionen Euro hat für Verwirrung gesorgt. Das Bild war in der vergangenen Woche von dem britischen Auktionshaus Moore Allen & Innocent für einen Richtpreis zwischen umgerechnet 700 und 1100 Euro angeboten worden. Die Versteigerer gingen aufgrund von Gutachten nicht davon aus, dass es sich um einen Rembrandt handelt, berichteten die Zeitung "de Volkskrant" und andere niederländische Medien am Samstag (27.10.2007).

So schätzt das Amsterdamer Reichsmuseum, das wohl über die umfassendste Erfahrung mit Rembrandt verfügt, dass das Porträt in Rembrandts Zeit entstanden ist, jedoch nicht von ihm selbst stammt. Das Museum urteilte anhand einer Fotografie, nicht am Original selbst. Auf gleicher Grundlage kam dagegen Jan Six, Experte für alte Meister beim Auktionshaus Sotheby's in Amsterdam, zu einem anderen Ergebnis: Es handele sich um ein Rembrandt-Selbstporträt, das bereits in einem kunsthistorischen Verzeichnis von 1897 als verloren gegangen erwähnt wurde. Die Initialen das Künstlers auf dem Bild seien nicht "HL", wie bisher gedeutet, sondern "RHL", also "Rembrandt Hermansz Leidensis" (Rembrandt Hermanszoon aus Leiden).

Die Teilnehmer der Versteigerung waren offenbar überzeugt davon, dass es sich um einen echten Rembrandt handelt. Ein Unbekannter bekam für 3,1 Millionen Euro den Zuschlag.