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Spiegel hält Wahlkampf für "sehr hart, aber fair"

17. September 2005
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Ein insgesamt gutes Zeugnis hat der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, den demokratischen Parteien für den Wahlkampf ausgestellt. In einem Interview des "Tagesspiegels am Sonntag" sagte er, im Vergleich mit anderen Ländern sei die Auseinandersetzung bei allen Emotionen "ein sehr harter, aber ein sehr sachlich geführter und fairer Wahlkampf" gewesen. Deutliche Kritik äußerte Spiegel dagegen am Wahlkampf der Rechtsextremisten in Sachsen: "So, wie dort rechtsradikale Parolen an das Publikum herangetragen werden und entsprechende Reaktionen auslösen, frage ich mich schon, in welchen Land ich lebe", sagte Spiegel. Dass 60 Jahre nach dem Ende von Weltkrieg und Holocaust nahezu wöchentlich jüdische Friedhöfe geschändet würden, bleibe unfassbar. Der Antisemitismus sei nicht nur gegen Juden gerichtet, sondern auch gegen die Demokratie: "Ich habe den Eindruck, dass diese Vorfälle von der Bevölkerung immer noch nicht als Angriffe gegen sie selbst verstanden werden." Das beste Parteienverbot sei das durch den Wähler.