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Roboter erobern Spielwarenmesse Nürnberg

Klaus Krämer
1. Februar 2017

Die Nürnberger Spielwarenmesse präsentiert all das, was Kinder in Zukunft begeistern soll. Dabei wird so mancher Trend eingeleitet - etwa hin zu Robotern als "Spielkameraden".

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68. Spielwarenmesse 2017 in Nürnberg | Lego Boost"
Bild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Alle Jahre wieder trifft sich die globale Spielwarenbranche in Nürnberg, diesmal von diesem Mittwoch bis kommenden Montag. Sie stellt ihr beinahe unüberschaubares Angebot samt neuen Trends dem Fachpublikum vor, denn nur das hat Zutritt zur Messe. Dieses Jahr zum 68. Mal. Mehr als 70.000 Besucher aus rund 120 Ländern wollen das in Augenschein nehmen, was die Unternehmen an Produkten und vor allem an Neuheiten zeigen.

Immerhin: Allein in Deutschland geben 54 Prozent aller Haushalte Geld für Spielwaren aus. Im Schnitt waren es im Jahr 2015 rund 180 Euro, so die neueste Zahl des Statistischen Bundesamtes. Die Messe, nach eigenen Angaben das weltweit größte Treffen der Branche, entscheidet mit darüber, was in den nächsten Monaten über den Ladentisch geht, in Online-Warenkörben landet oder Ende des Jahres unterm Weihnachtsbaum liegt, steht oder rollt.

Die Roboter kommen

Besonders einfallsreich waren die Entwickler in Sachen Roboter. Vor Jahrzehnten waren das noch abstrakte Figuren, ausgestattet mit Aufziehmotor oder Batteriebetrieb, die nur eines konnten: Geradeaus laufen bis zur nächsten Wand, falls sie nicht zuvor über liegengelassene Lego-Steine oder Matchbox-Autos gestolpert waren. Heute ist Hightech angesagt und der Begriff Roboter längst nicht mehr reduziert auf menschenähnliche Gestalten. "WowWee", eine Firma, die sich auf Spielzeugroboter spezialisiert hat, vertreibt bereits seit einigen Jahren "MiP". Laut Hersteller ist das der der erste Roboter, der Gegenstände balancieren kann. "MiP" lässt sich mit dem Smartphone steuern und reagiert sogar auf Gesten.

Screenshot Dash, der Roboter von Wonder Workshop Germany
Die Hersteller werben mit Robotern in vielen Farben und Formen. Dieser soll Kindern Programmieren beibringenBild: Wonder Workshop Germany

Viele der in Nürnberg präsentierten Roboter sollen Kindern das Programmieren beibringen. Da gibt es etwa den blauen Roboter "Dash". Der kann, so seine Entwickler, aus Kindern spielerisch Programmierer machen. "Dash" ist modular erweiterbar und könnte, falls gewünscht, mit deren Anforderungen wachsen. Die entsprechenden Erweiterungsmodule gehören jedoch nicht zum Grundpaket. Die Kinder müssen jeweils mithilfe von Apps über das Tablet altersgerechte Programmier-Aufgaben lösen. "Dash" ist dann in der Lage, bestimmte Gegenstände zu benutzen oder ein Musikinstrument zu spielen.

Zahlreiche Varianten

Auch eine Vielzahl anderer Neuheiten zielt darauf ab, Grundschüler mit dem ABC des Programmierens vertraut zu machen. Dazu gehört auch "Lego Bost". Außerdem gibt es Malbücher und Flugdrohnen mit passender App oder den Roboterhund, der dressiert werden kann. Andere, wie der "Geckobot" von "Thames & Kosmos", können die Wand hochgehen. Das VR-Spielzeugauto von "Revell" ist mit einer Kamera ausgestattet - dazu gibt's die Virtual-Reality-Brille für besondere Rennein- und ausblicke.

68. Spielwarenmesse 2017 in Nürnberg | Revell Control X-treme Raver VR Racer
Dieser Flitzer lässt sich mit einer VR-Brille nutzenBild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Die kleine dänische Firma "SmartGurlz" präsentiert weibliche Puppen, die in auffälligen Outfits auf Segway-Rollern ihre Runden drehen. Diese werden entweder über ein Tablet ferngesteuert oder das spielende Kind kann den Kurs von "SmartGurlz" vorher programmieren. Die entsprechende App gibt es selbstverständlich dazu.

Gefahr von Hightech-Spielzeug

Die diesjährige Spielwarenmesse in Nürnberg macht deutlich: Nicht nur Roboter, sondern generell Hightech-Spielzeug und vernetztes Spielzeug sind gefragter denn je. Denn schon kleine Kinder verbringen viel Zeit mit Apps auf dem Smartphone oder Tablet. Wohin dieser Trend führt, ist ungewiss, zumal er auch Gefahren birgt. So warnen Verbraucherschützer Eltern längst vor Hackerangriffen auf vernetzte Spielsachen. Doch wer denkt schon an Datensicherheit im Kinderzimmer?