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Spirituosen in Tschechien wieder erlaubt

27. September 2012

Nach dem Skandal um gepanschten Alkohol, bei dem es zahlreiche Tote gegeben hatte, erlaubt die Regierung in Prag erneut den Verkauf von harten Spirituosen. Es bleiben aber Einschränkungen bestehen.

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Tschechische Spirituosen (Foto: picture alliance/XAMAX)
Bild: picture alliance/XAMAX

Am Mittwochabend entschied das tschechische Kabinett den Verkauf von hartem Alkohol wieder zuzulassen. In Geschäften und Gaststätten dürfen die Spirituosen wieder angeboten werden. In Absprache mit der EU-Kommission soll auch der Export bald wieder zugelassen werden.

Großteil des Alkohol bleibt gesperrt

Zugelassen wurde in Tschechien nur Alkohol der vor dem 1. Januar 2012 hergestellt worden ist. Zugleich müssen Brennereien von nun an die Herkunft ihrer Rohstoffe nachweisen. Dazu müssen sie den Behörden Laborergebnisse vorlegen. Nach Angaben von Branchenvertretern können mit diesen Auflagen rund sieben Millionen Flaschen sofort wieder in die Regale gestellt werden. 13 Millionen Flaschen bleiben jedoch gesperrt.

Vor dem Hintergrund von mindestens 26 Menschen, die an der Giftmischung gestorben sind, warnt die Prager Regierung aber weiter vor Spirituosen mit unklarer Herkunft. "Wir bitten alle, die Situation ernst zu nehmen", betonte Agrarminister Petr Bendl.

Am Wochenende fasste die Polizei die mutmaßlichen Hersteller des gepanschten Alkohols. Die Polizei gab an, dass der Hauptverdächtige geständig ist. Schätzungen zufolge sei Ende August bis zu 15.000 Liter vergifteter Schnaps in Umlauf gekommen. Der Alkohol war mit einem Methanol-Ethanol-Gemisch hergestellt worden. Die hochgiftige Flüssigkeit war von den Verdächtigten an ein Netz illegaler Abfüller verkauft worden. Methanol führt in hoher Dosis zu Vergiftungen bis hin zu Erblindung und Tod. Auch in Polen ist ein Mann an einer Methanolvergiftung gestorben. Nach Angaben der Familie hatte er zuvor Alkohol aus Tschechien getrunken.

Tschechien: Lebensgefährlicher Schnaps

pt/pg (dpa, afp)