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Spitzel-Literatur

1. März 2002
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Mit den Worten "Ich war ein Denunziator, das steht außer Frage" hat der von Wolf Biermann 1991 als Stasi-Spitzel
enttarnte Schriftsteller Sascha Anderson in Berlin seine
Erinnerungen vorgestellt. Das im DuMont Verlag erschienene
Buch mit dem Titel "Sascha Anderson" und dem Satz "Verrat ist das richtige Wort" auf der Rückseite schildert seine Kindheit und den wechselvollen Lebensweg über die Künstlerszenen in Dresden und Ost-Berlin bis hin zu seiner Tätigkeit als IM-Zuträger der Stasi, für die er auch nach seinem Wechsel in den Westen 1986 noch arbeitete.

Auf die bohrenden Fragen der Journalisten, warum er noch nach seiner spektakulären Enttarnung 1991 durch Biermann geschwiegen habe, sagte Anderson offenherzig: "Der
Hauptgrund war Angst, Furcht, Feigheit vor dem Freund, pure
Existenzangst." Anderson wechselte mit Wissen und Hilfe der Stasi 1986 nach West-Berlin und arbeitete bis zum Fall der Mauer für den Staatssicherheitsdienst.