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Spitzentrio punktet - Köln vor dem Abstieg

20. Februar 2006

Während sich der FC Bayern München nach 15 Spielen ohne Niederlage weiter unbeirrt auf Titelkurs befindet, droht dem 1. FC Köln nach 17 sieglosen Partien der Abstieg.

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Der Treffer von Ivan Klasnic sichert Bremen den Auswärtserfolg bei Borussia DortmundBild: AP

Das Selbstvertrauen der Bayern ist durch nichts zu erschüttern, das der Kölner dagegen schwer beschädigt. Größer könnte der Unterschied zwischen dem Spitzenreiter der Fußball- Bundesliga und dem Schlusslicht kaum sein. Sage und schreibe 40 Punkte trennen beide Teams. Das unglückliche 0:2 bei Borussia Mönchengladbach schlug FC-Coach Hanspeter Latour mächtig aufs Gemüt: "Wir haben uns so viel vorgenommen, und dann war alles gegen uns."

Die Dramaturgie des Derbys passte ins Bild eines vom Pech verfolgten Abstiegskandidaten: Eine umstrittene Rote Karte gegen Roland Benschneider und ein Eigentor von Christian Lell leiteten die Niederlage ein. Bleibt der Befreiungsschlag auch am Karnevals-Samstag (25.2.) gegen Bayer Leverkusen aus, ist der FC kaum noch zu retten. Noch glaubt Trainer Latour an ein Fußball-Wunder: "Die Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt. Das stimmt mich zuversichtlich."

Durch das 1:2 des FSV Mainz 05 beim VfB Stuttgart im Sonntagspiel ist der Punktabstand der Kölner auf Rang 15 nicht angewachsen. Den Führungstreffer von Danijel Luboja (7.) konnte der Mainzer Antonio da Silva (25.) zwar ausgleichen, doch Christian Tiffert gelang in der 72. Minute der Treffer zum ersten Sieg unter Trainer Armin Veh.

Last Minute-Tor durch Ballack

22. Spieltag Bundesliga Hannover 96 - FC Bayern München 1:1
Typisch Bayern - Kurz vor Schluss retten die Münchner noch einen PunktBild: AP

Im zweiten Sonntagsspiel eroberte sich der Hamburger SV Platz zwei durch den 2:1-Erfolg bei Eintracht Frankfurt. Piotr Trochowski und Daniel van Buyten trafen für den HSV, Alexander Meier für Frankfurt.

Was der Glaube an die eigene Stärke bewirken kann, stellten die Bayern zum wiederholten Mal unter Beweis. In altbekannter Manier schlugen sie beim 1:1 in Hannover in den Schlussminuten eiskalt zu. Der Treffer von Michael Ballack brachte Hannovers Coach Peter Neururer um ein Erfolgserlebnis der besonderen Art. Selbst die Verletzung von Torhüter Oliver Kahn (Oberschenkel-Prellung) nahm Bayern-Coach Felix Magath nichts von der Zuversicht für das Champions-League-Duell mit dem AC Mailand: "Dieser Auftritt macht mich optimistisch für Dienstag."

Mit ähnlicher Gefühlslage trat Thomas Schaaf die Rückreise aus Dortmund an. Rechtzeitig vor der am Mittwoch (22.2.) anstehenden Reifeprüfung gegen Juventus Turin setzte Werder Bremen mit einem 1:0-Sieg über den BVB ein Ausrufezeichen. Eine Woche nach dem unerwarteten 0:2 gegen Kaiserslautern hellte sich die Miene des Werder-Trainers merklich auf: "Biss, Willen, Entschlossenheit - alles, was der Mannschaft in den letzten Wochen gefehlt hat, hat sie heute gezeigt."

Hertha bleibt sieglos

22. Spieltag der Bundesliga FC Schalke 04 - Hertha BCS 1:2
Wieder nichts mit einem Heimsieg: Hertha unterliegt Schalke 1:2Bild: AP

Derlei lobende Worte kommen Falko Götz und Klaus Augenthaler derzeit nicht über die Lippen. Nach zehn sieglosen Pflichtspielen hat Hertha BSC bei den Fans reichlich Kredit verspielt. Deutliche, an Trainer Götz und Manager Dieter Hoeneß gerichtete Plakat-Botschaften auf der Tribüne, gaben beim 1:2 gegen den FC Schalke 04 die negative Stimmung wider. Die Frage, ob er auch nach einem Ausscheiden am Donnerstag im UEFA-Cup-Rückspiel in Bukarest noch Trainer von Hertha BSC sei, beantwortete Götz mit einer Gegenfrage: "Soll ich mir heute darüber Gedanken machen?"

Noch größer sind die Sorgen in Wolfsburg. "Wir stecken jetzt mitten im Abstiegskampf", bekannte Coach Augenthaler nach dem 0:1 in Nürnberg. Sein Blick auf die Tabelle bereitete zusätzlichen Kummer: Nur noch zwei Punkte ist sein Team vom Tabellen-16. Kaiserslautern entfernt. Beim 2:0 über Bielefeld spielten die Pfälzer zwar nicht schön, aber erfolgreich. Kritik an der dürftigen Vorstellung seiner Mannschaft konnte Trainer Wolfgang Wolf deshalb locker verschmerzen: "Ich schäme mich nicht für die Art und Weise unseres Sieges."

Besonders schlecht werden die Duisburger den 22. Spieltag in Erinnerung behalten. Nach beachtlicher Aufholjagd in Leverkusen, wo die "Zebras" einen 0:2-Rückstand egalisierten, erwies Marino Biliskov seiner Mannschaft einen Bärendienst. Ein Kopfstoß gegen Tranquillo Barnetta brachte dem Abwehrspieler die Rote Karte ein. Acht Minuten später traf Dimitar Berbatow zum 3:2-Sieg für Leverkusen. MSV-Coach Jürgen Kohler kündigte Konsequenzen an: "Das darf nicht passieren, gerade im Abstiegskampf, in dem wir jeden Mann brauchen." (ms)