1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Reaktionen auf Pechstein-Urteil

25. November 2009

In ersten Reaktionen wird das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs im Fall Pechstein überwiegend als wichtiger Schritt im Kampf gegen Doping gewertet.

https://p.dw.com/p/KgJU
Portrait Thomas Bach Foto: Pressefoto Ulmer
Thomas BachBild: picture-alliance / Pressefoto UL

Thomas Bach (Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes): "Damit ist der Weg frei für weitere Verfahren. Deshalb fordern wir Verbände, denen entsprechende Testwerte vorliegen, auf, nunmehr umgehend Sanktionen zu verhängen."

Thomas de Maiziere (als Bundesinnenminister auch für Sport zuständig): "Der Nachweis eines einzelnen Dopings im konkreten Fall ist nicht mehr notwendig. Damit kann der internationale Sport sauberer werden. Als deutscher Innenminister erwarte ich allerdings, dass solche strengen Maßstäbe nicht nur gegenüber unseren Athleten, sondern weltweit angewandt werden."

Gerd Heinze (Präsident der Deutschen Eissschnelllauf-Gemeinschaft): "Der Sportgerichtshof hat unsere Auffassung von Recht und Fairplay nicht geteilt. Das ist ein Tiefschlag für mein Rechtsempfinden. Wir müssen das Urteil akzeptieren und werden keine weiteren Stellen anlaufen. Es ist menschlich nicht möglich, Claudia wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen."

Portrait Jenny Wolf Foto: DW-TV
Jenny WolfBild: DW-TV

Jenny Wolf (Eisschnelllauf-Weltrekordlerin über 500 m): "Das ist ein Schock. Ich war eigentlich positiv gestimmt, dass ihr Recht gegeben wird. Ich wünsche ihr weiter alles Gute, mehr kann ich nicht tun."

John Fahey (Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA): "Die Entscheidung ist eine Ermutigung für die Zukunft der Doping-Bekämpfung."

Wilhelm Schänzer (Leiter des Kölner Dopinglabors): "Ich bin sicher, dass der indirekte Nachweis von Doping-Missbrauch aufgewertet wird und die Entscheidung eine positive Stimmung bei den Verbänden erzeugt. Nicht wohl ist mir aber, dass das Urteil nur auf einem Parameter, der erhöhten Anzahl von Retikulozyten im Körper, beruht."

Detlef Thieme (Leiter des Dopinglabors in Kreischa): "Das Prinzip ist bestätigt. Individuelle Blutprofile und Blutpässe werden an Bedeutung gewinnen."

Werner Franke (Dopingexperte): "Ich hatte das für mich erwartet. So etwas gibt es in der Natur nicht."

Michael Lehner (Sportanwalt): "So krass habe ich es nicht erwartet, das war ein Aburteilen."

zusammengestellt von Stefan Nestler (mit sid/dpa)
Redaktion: Sarah Faupel