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Städte rufen Katastrophenalarm aus

2. Juni 2013

Hochwasser hält große Teile Deutschlands in Atem. Kritisch ist die Lage etwa in Bayern und Sachsen. Kanzlerin Merkel sagte den betroffenen Regionen Hilfe zu. Auch die Nachbarländer sind betroffen.

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Hochwasser an der Weißen Elster überflutet eine Straße in Wetterzeube, Sachsen-Anhalt (Foto: pa/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Dauerregen der vergangenen Tage hat in Süd- und Ostdeutschland zahlreiche Flüsse immer weiter anschwellen lassen, die Rettungskräfte sind im Dauereinsatz. Mehrere Städte und Landkreise in Bayern und Sachsen haben bereits Katastrophenalarm ausgerufen. Wetterbesserung ist in den betroffenen Gebieten erst in den nächsten Tagen in Sicht - vorerst regnet es weiter.

Bundeskanzlerin Angela Merkel versprach den am stärksten betroffenen Ländern Hilfe vom Bund. Diese könnten mit "voller Unterstützung" aus Berlin rechnen. Wenn nötig, sei auch ein Einsatz der Bundeswehr möglich, sagte Merkel. Die Kanzlerin telefonierte nach Angaben eines Regierungssprechers mit Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und dem sächsischen Regierungschef Stanislaw Tillich. Die Bundesregierung stehe in ständigem Kontakt mit den betroffenen Ländern.

Passau droht neue Flut-Katastrophe

Überlaufende Flüsse haben weitere Straßen in Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg geflutet. In der Dreiflüssestadt Passau droht nach Worten von Oberbürgermeister Jürgen Dupper ein neues "Jahrhunderthochwasser". Es werde mit einem Pegelstand von etwa elf Metern gerechnet. Bei der bislang schlimmsten Flut von 2002 wurde ein Pegelstand von 10,81 Metern erreicht. Landeschef Seehofer berief einen Krisenstab ein. Katastrophenalarm gaben neben Passau auch Stadt- und Landkreis Rosenheim sowie die Kreise Miesbach und Berchtesgadener Land.

Katastrophenalarm in deutschen Städten

In Sachsen riefen die Landkreise Leipzig und Mittelsachsen sowie die Städte Zwickau und Chemnitz Katastrophenalarm aus. In Thüringen verlagert sich das Hochwasserproblem vom Westen in den Osten. Wegen kräftiger Regenfälle schwellen nun die Weiße Elster und die Pleiße rapide an. Auch in Sachsen-Anhalt blieb die Hochwasserlage kritisch. "Die Wasserstände werden eher noch weiter steigen, weil die Wassermassen aus Sachsen und Thüringen zu uns hereindrücken", sagte Lutz Blech vom Katastrophenschutz in Naumburg.

Schiffahrt auf Rhein, Main und Neckar gestoppt

Nach Angaben von Rettungskräften und Polizei in Baden-Württemberg trat auch der Neckar bei Tübingen über die Ufer. In Reutlingen werden zwei Personen vermisst. Es wird befürchtet, dass sie in einen Nebenfluss des Neckars gefallen sein könnten. Nach Überflutungen und Erdrutschen waren Helfer etwa von der Feuerwehr oder des Technischen Hilfswerks am Wochenende zu mehr als 3000 Einsätzen ausgerückt, bilanzierte Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall. Auf weiten Strecken von Rhein, Main und Neckar musste die Schifffahrt wegen der Gefahren durch das Hochwasser gestoppt werden.

In Österreich und der Schweiz hielt das Hochwasser ebenfalls Tausende Katastrophenhelfer in Atem. In beiden Alpenländern wurden Straßen und Eisenbahnlinien überflutet oder von Erdrutschen unterbrochen. Besonders stark betroffen war der an Bayern grenzende Innkreis in Österreich. Ein Mann starb, als er von einer Schlammlawine mitgerissen wurde.

In Tschechien wird die Prager Altstadt durch die Flut bedroht. Eine Frau und ein Mann starben, als in der Nähe der Hauptstadt ein Haus wegen des aufgeweichten Untergrunds einstürzte.

kis/mak (dpa, afp)