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Staatsanwaltschaft in Warschau ermittelt gegen Herausgeber der populären Zeitung "Rzeczpospolita"

21. Februar 2002

– Vorausgegangen waren in der "Gazeta Wyborcza" veröffentlichte Beschuldigungen

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Krakau, 21.02.2002, DZIENNIK POLSKI, poln.

Der Vorsitzende der Aktiengesellschaft "Presspublica" und Herausgeber der Tageszeitung "Rzeczpospolita", Grzegorz Gauden, der gleichzeitig die Stelle des Vorsitzenden des Verbandes der Verleger von Zeitschriften und Zeitungen in Polen bekleidet, wurde gestern (20.02.2002) von der Warschauer Staatsanwaltschaft vorgeladen. Dort wurden ihm Vorwürfe bezüglich finanzieller Aktivitäten der von ihm geführten Aktiengesellschaft gemacht. Dabei wurde ihm der Reisepass abgenommen. Ferner wurde er verpflichtet, sich regelmäßig bei der Polizei zu melden.

An der Aktiengesellschaft, die die Zeitung "Rzeczpospolita" herausgibt, ist der norwegische Konzern Orkla zu 51 Prozent beteiligt. 49 Prozent der Anteile besitzt der polnische Staat, der durch das Unternehmen "Panstwowe Przedsiebiorstwo Wydawnicze" (PPW) vertreten wird.

Die Staatsanwaltschaft nahm ihre Ermittlungen erst nach der Veröffentlichung des Artikels von Maciej Ceglowski, dem Direktor des Unternehmens PPW, auf, der unter einem Künstlernamen in der Zeitung "Gaseta Wyborcza" seine Beschuldigungen gegenüber dem Vorstand der Aktiengesellschaft Presspublica in die Öffentlichkeit getragen hatte.

Parallel zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden auch Kontrollen des Finanzamtes in allen Firmen in Polen durchgeführt, die dem Konzern Orkla angehören.

Grzegorz Gauden bezeichnet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als absurd. Er schließt jedoch nicht aus, dass mit dieser Aktion eine Veränderung der "politischen Option" der Zeitung "Rzeczpospolita" erzwungen werden soll. Die Vertreter der Partei Bündnis der Demokratischen Linken (SLD) haben schon oft ihre Unzufriedenheit über die "zu rechte und zu kritische" Einstellung der Zeitung "Rzeczpospolita" gegenüber den Linken zum Ausdruck gebracht. (Sta)