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Stabswechsel beim Entwicklungshilfswerk Misereor

23. März 2012

Pfarrer Pirmin Spiegel ist ab 1. April neuer Hauptgeschäftsführer des weltweit größten katholischen Hilfswerks. Er löst Prälat Josef Sayer ab, der mit 70 Jahren zum Monatsende in den Ruhestand verabschiedet wird.

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Pirmin Spiegel (Foto: dpa)
Bild: picture alliance / dpa

Mit einem Gottesdienst im Aachener Dom begann am Freitag der offizielle Stabwechsel in der Führungsposition von Misereor. Der 1941 geborene Josef Sayer war seit 1997 Hauptgeschäftsführer, zuvor lehrte er Pastoraltheologie in der Schweiz und lebte als Priester in Peru mit landlosen Bauern und Slumbewohnern. Sein 16 Jahre jüngerer Nachfolger Pirmin Spiegel bildete zuletzt Laienmissionare in Lateinamerika aus, zudem arbeitete er als Pfarrer in Deutschland und in Brasilien.

Spiegel stammt aus dem Bistum Speyer und hörte wie weitere rund 700 Gäste zu, wie der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick den Einsatz von Misereor lobte. Zahlreiche Vertreter aus Politik und Kirche waren zu der Feierstunde gekommen. Bischof Schick mahnte in seiner Rede zu weiteren Anstrengungen. Eine Milliarde Hungernde seien eine Schande und Bankrotterklärung der Humanität in der Welt, so der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. Misereor müsse "alles tun, um den Hunger in der Welt überwinden zu helfen."

Misereor steht für "Hilfe zur Selbsthilfe"

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, würdigte in einem Dankbrief das Wirken des scheidenden Geschäftsführers. Der Name Josef Sayer stehe für den selbstlosen Dienst an den Armen, "für eine nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe, die aus der Botschaft des Evangeliums erwächst".

Den 54-jährigen Spiegel zeichne die Erfahrung aus, mit den Ärmsten der Armen gelebt und mit ihnen für ein menschenwürdiges Leben gekämpft zu haben, erklärte Misereor. Spiegel arbeitete mehr als ein Jahrzehnt als Seelsorger in Brasilien und baute im unterentwickelten Nordosten des Landes mit verarmten Landarbeitern 20 Familien-Landwirtschaftsschulen auf, die mittlerweile Modell stehen für Schulen in ganz Brasilien.

Misereor mit Sitz in Aachen unterstützt seit 1958 durch Spenden und staatliche Fördermittel Entwicklungsprojekte in Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien. Mehr als 2500 Partnerorganisationen werden von der nordrhein-westfälischen Stadt aus in ihrer Armutsbekämpfung durch Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt. Besonders viel Wert legt das weltweit größte katholische Entwicklungshilfswerk dabei auf die Zusammenarbeit in gleichwertigen Partnerschaften.

li/kle (epd, kna)