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Starinvestor Buffett hilft Burger King

26. August 2014

Ausgerechnet Buffett: Der große Patriot mit der Vorliebe für ehrwürdige amerikanische Unternehmen will angeblich Burger King beim Abgang nach Kanada helfen, um hohen US-Steuern zu entgehen.

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Warren Buffet (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nun ist es offiziell: Burger King schluckt für mehr als 11 Milliarden Dollar die kanadische Kaffee- und Donut-Kette Tim Hortons - und kann seinen Firmensitz damit ins steuergünstigere Nachbarland verlagern. Die Unternehmen sollen aber als separate Marken mit eigenständigem Management weitergeführt werden, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Dienstag. Zusammen bringen es Burger King und Tim Hortons nach eigenen Angaben auf.18 000 Restaurants in 100 Ländern. Damit stelle man die Nummer Drei im globalen Fast-Food-Markt. Laut Medienberichten soll Warren Buffett den Deal mitfinanzieren.

Warren Buffetts Holding Berkshire Hathaway wird den voraussichtlich etwa zehn Milliarden Dollar (7,6 Mrd Euro) schweren Deal demnach zu 25 Prozent finanzieren. Buffett, der mit seinen Investments stark auf amerikanische Traditionsunternehmen setzt, würde damit mitten in die öffentliche Debatte um US-Konzerne geraten, die vor den vergleichsweise hohen Unternehmenssteuern in den USA fliehen. 35 Prozent zwackt Washington von den Einkünften ab, inklusive lokaler Steuern sind es im Schnitt knapp 40 Prozent.

Schnelle Entscheidung

Aber Buffetts Rolle erinnert stark an den 23-Milliarden-Einkauf der Ketchup-Firma Heinz, die Berkshire ebenfalls gemeinsam mit dem Burger-King-Mehrheitseigner 3G Capital gestemmt hatte, einer Private-Equity-Gesellschaft.

Damals hatte Buffett sich lukrative Aktienbeteiligungen gesichert, während 3G die operative Kontrolle über das Übernahmeziel bekam. Das könne bei großen Deals ein Muster für die Zukunft sein, hatte Buffett seinerzeit gesagt. Die Begeisterung der Aktionäre dürfte durch die Einbeziehung der Investorenlegende, die immer wieder ein glückliches Händchen bewiesen hat, noch weiter steigen. Bereits zu Wochenbeginn stieg die Burger-King-Aktie um fast 20 Prozent.

Politik offenbar machtlos

Wenig Freude dürfte die Nachricht hingegen in Washington auslösen. Präsident Barack Obama und vielen Kongressabgeordneten ist die steueroptimierende Übernahmetrickserei von US-Unternehmen schon lange ein Dorn im Auge. Doch um etwas dagegen zu tun, müssten sich Demokraten und Republikaner erstmal auf entsprechende Maßnahmen einigen. Bislang machen die US-Gesetze es Unternehmen recht einfach, ihren Hauptsitz ins Ausland zu verlagern, um Steuern zu sparen.

ul/mak (dpa)