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Starthilfe für Studierende aus aller Welt

11. Oktober 2010

Fremde Sprache, fremde Uni, fremde Leute. Studierende aus dem Ausland fühlen sich anfangs oft hilflos und überfordert. Deutsche Unis bieten ihre Hilfe an: vom Abholservice bis zur Stadtführung.

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Ausländische Studierende am Schwarzen Brett in der Uni Köln (Foto: dpa)
Lost in Translation?Bild: picture-alliance/dpa

Viele Studienanfänger können ihr Studium und das damit verbundene neue Leben kaum erwarten. Doch am Anfang überwiegen die Fragen, besonders wenn man aus dem Ausland kommt, die Sprache nicht so gut spricht und vorher ein ganz anderes Studiensystem kannte. Wie kann ich mein Studium organisieren? Wo kann ich hier günstig wohnen? Welche Formalitäten muss ich erledigen?

Das AAA hilft weiter

Megan Goettsches aus den USA wird ab Oktober ihren Master im Fach "Kultur und Umwelt Afrikas" in Köln machen. Nachdem sie zum Studium zugelassen wurde, hat sie erst einmal mit ihren zukünftigen Professoren Kontakt aufgenommen. Trotzdem hat sie jetzt zu Semesterbeginn aber noch einige offene Fragen: "Ich will vor allem wissen, ob ich neben dem Studium weiterhin als Englischlehrerein arbeiten darf."

Antwort bekommt sie in einer Gruppenberatung für ausländische Studienanfänger, organisiert vom Akademischen Auslandsamt (AAA) der Universität Köln. Dabei geht es nicht nur um berufliche Tätigkeiten neben dem Studium, sondern auch um Themen wie Wohnen, Visa-Angelegenheiten, Deutschkurse und fachspezifische Studienvorbereitungen bis hin zu Kultur- und Freizeitangeboten.

Die Uni als Dienstleister

Erasmus-Studentinnen vor der Uni Köln (Foto: DW)
Orientierungshilfe bekommen die Neulinge auf dem Campus.Bild: DW

Nicht nur die Uni Köln bietet solche Infoveranstaltungen an. Die wichtigen Themen rund um den Studienstart werden von allen deutschen Hochschulen bei ihren Orientierungsveranstaltungen abgedeckt. Die Art der Angebote variiert aber.

Einzelne Universitäten wie die Uni Stuttgart oder die Uni Bonn bieten als Orientierungshilfe einen 'Welcome Service' an: Erfahrende Studierende holen die Studienanfänger vom Flughafen ab und helfen ihnen als 'Paten' bei allen Formalitäten. Die Universität Kassel bietet eine Orientierungswoche an, dazu gehören zum Beispiel ein Museumsbesuch und ein Sicherheitsrundgang mit einem Kriminalpolizisten. Denn gerade Studierende aus dem Ausland machen sich über ihre Sicherheit im fremden Land große Sorgen. In Kassel begleiten Tutoren die neuen Studenten, die sie später während des Studiums weiter betreuen werden.

Die Gruppenberatung in Köln ist immer gut besucht, obwohl Christiane Wille vom AAA alles auf Deutsch erklärt. Zum Beispiel, wie das mit den Studentenwohnheimen funktioniert. In einer teuren Stadt wie Köln sind Studentenwohnheime beliebte Wohnunterkünfte, allerdings gibt es nur wenige Plätze. "Man sollte sich immer wieder beim Studentenwerk, das die Wohnheime betreibt, melden, um sein Interesse zu bekunden", rät Christiane Wille.

Die Frage mit dem Nebenjob

Sollten die ausländischen Studierenden aus irgendwelchen Gründen Probleme mit der Ausländerbehörde bekommen, können sie neben allgemeiner Hilfe sogar juristische Beratung von der Uni einholen. Deutschkurse, auch fachspezifische, sind kostenlos. Und Megan Goettsches aus den USA erhält Antwort auf ihre Frage, ob sie weiter arbeiten darf. Neben dem Studium dürfen Studenten bis zu 90 Tage im Jahr arbeiten. Der Job als wissenschaftliche Arbeitskraft (HiWi) ist von dieser Regelung ausgenommen.

Deutsche Kultur kennenlernen

Studierende in einem Hörsaal der Universität Köln (Foto: dpa)
Jetzt kann's losgehen!Bild: picture-alliance/ dpa

Um die Kultur kennenzulernen und die Sprachkenntnisse zu verbessern, können die Kölner Studenten während des Semesters neben internationalen Stammtischen auch an verschiedenen Exkursionen teilnehmen. Dieses Jahr stehen Berlin und Nürnberg zur Weihnachtszeit auf der Liste.

Megans Fragen sind alle beantwortet. Sie findet die Orientierungsveranstaltung hilfreich und ist erleichtert, dass sie jetzt sorgenfrei in ihr Studium starten kann.

Der beste Begleiter: Eigeninitiative

Trotz aller Hilfe seitens der Unis: Eigeninitiative ist der beste Begleiter im Studium. Das gilt übrigens ganz generell für das Leben in Deutschland. Man sollte sich auch nicht scheuen, Rat von der Fachschaft oder von erfahrenen Studenten einzuholen. Wer fragt, dem wird geholfen und er kann eine Menge Zeit sparen. Megan drückt es so aus: "Ich habe das Gefühl, wenn man es hier schafft, schafft man es überall."


Autorin: Anggatira Gollmer
Redakion: Gaby Reucher