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Katastrophe

Staudamm in Kalifornien droht zu bersten

13. Februar 2017

Es waren für den US-Sonnenstaat ungewöhnlich heftige Regenfälle, die dem fast 50 Jahre alten Oroville-Staudamm zugesetzt haben. Fast 190.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.

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Wasser wurde über einen Not-Abflusskanal aus dem Oroville-Staudamm geleitet (Foto: picture-alliance/AP Photo/Office of Assemblyman Brian Dahle/Josh F.W. Cook)
Zeitweise wurde Wasser über den maroden Not-Abflusskanal aus dem Oroville-Staudamm geleitet (Foto vom 10. Februar)Bild: picture-alliance/AP Photo/Office of Assemblyman Brian Dahle/Josh F.W. Cook

Angst vor Staudammbruch in Kalifornien

Der Not-Abflusskanal des riesigen Oroville-Staudamms weise starke Erosionsschäden auf, warnte der nationale Wetterdienst. Bei einem Bruch müsse mit einer nicht kontrollierbaren Überflutung gerechnet werden. Die Anlage liegt rund 125 Kilometer nördlich von Sacramento, der kalifornischen Hauptstadt.

Um eine Katastrophe zu verhindern, leitete die zuständige Behörde zunächst größere Wassermassen wieder über den Hauptabfluss des Staudamms ab. Der beschädigte Kanal war erst in der vergangenen Woche zum Einsatz gekommen, zum ersten Mal in der Geschichte des 48 Jahre alten Staudamms. Er sollte eigentlich den Hauptabfluss entlasten, der ebenfalls Schäden aufwies. Der 235 Meter hohe und rund 2300 Meter lange Damm staut den Oroville-See auf und dient der Stromgewinnung.

Karte Oroville USA
Bild: DW

"Dies ist keine Übung"

Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown rief am späten Sonntagabend (Ortszeit) den Notstand für die Bezirke Butte, Sutter und Yuba aus. Einige Stunden zuvor hatte die Polizei rund 188.000 Anwohner aufgefordert, sich in Sicherheit zu begeben. Brown sprach von einer "sehr ernsten Situation". Die Lage sei komplex und verändere sich sehr schnell. Die Mitteilung der Polizei war mehrfach mit dem Hinweis "Dies ist keine Übung" versehen. Sollte der beschädigte Kanal den abfließenden Wassermassen nicht standhalten, sei mit einer Flutwelle zu rechnen, die weite Teile der Region rund um den See treffen könne. In den drei genannten Bezirken wurden zahlreiche Notunterkünfte für die Einwohner bereitgestellt. 

Teile Kaliforniens hatten in den zurückliegenden Tagen wegen heftiger Regenfälle unter Wasser gestanden. Bewohner wurden aus ihren Häusern gerettet, nachdem der Fluss San Lorenzo über die Ufer getreten war. Die Wassermassen überraschten den Bundesstaat nach Jahren der Dürre.

sti/stu (dpa, rtr, ape)