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Haftstrafe für Steaua-Besitzer Becali

20. Mai 2013

Schwulenfeindliche Aussagen kosteten ihn seinen Ruf, Steuerhinterziehung die Freiheit: George Becali, Besitzer des rumänischen Rekordmeisters FC Steaua Bukarest, muss hinter Gitter.

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George Becali (Foto: picture alliance/AP)
Bild: picture alliance/AP Photo

Drei Jahre lang wird George Becali nicht auf der Tribüne seines Klubs sitzen können. Der Eigentümer von Rumäniens traditionsreichstem Fußballclub muss ins Gefängnis. Das Oberste Gericht in Bukarest befand ihn für schuldig, den Staat bei einem Grundstückstausch um umgerechnet rund 693.000 Euro betrogen zu haben. Das Gericht hob damit ein Urteil einer unteren Instanz vom Mai 2012 auf, die Becali freigesprochen hatte.

Becali ist nicht nur Eigentümer von Steaua, sondern auch vermögender Geschäftsmann und Politiker. Er hatte in den Jahren 1996 bis 1999 im Tausch mit dem rumänischen Verteidigungsministerium zwei Grundstücke von insgesamt 28,89 Hektar erhalten. Die Grundstücke, die Becali dafür dem Staat abtrat, waren bedeutend weniger wert. Aber nicht nur Becali muss hinter Gitter. Ebenfalls an diesem Montag wurden der damals amtierende Verteidigungsminster Victor Babiuc und Armeegeneral Dumitru Cioflina wegen Amtsmissbrauchs und Bestechlichkeit zu jeweils zwei Jahren Haft verurteilt.

Iasmin Latovlevici (Mitte) gegen Fernando Torres (l) (Foto: Getty)
Für Europa-League-Teilnehmer Steaua Bukarest sind die Folgen des Bescali-Urteils ungewissBild: Getty Images/AFP

Erst vor drei Monaten war der 54-jährige Becali zu drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden, weil seine Leibwächter bei einem versuchten Diebstahl seines Autos die Täter im Kofferraum des Wagens festgehalten hatten.

Ohne Ausländer? Dann doch nicht

Becali, seit Ende 2012 Abgeordneter im rumänischen Parlament, war zuletzt auch wegen homophober Anfeindungen in die Kritik geraten, als er kategorisch ausschloss, jemals einen homosexuellen Fußballer für seinen Klub Steaua Bukarest zu verpflichten. Im April hatte der Europäische Gerichtshof entschieden, dass der Fußballverein für diese Aussagen seines Eigentümers wegen Diskriminierung haftbar gemacht werden kann. Zuvor hatte Becali verkündet, auch Ausländer sollten bei Steaua Bukarest keinen Vertrag mehr bekommen. "Eine Mannschaft nur mit Rumänen", wie sie Becali vorschwebte, gibt es bislang aber nicht: Sechs ausländische Spieler kicken derzeit für den Rekordmeister aus Rumänien.

jw/qu (sid, dpa)