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Steinmeier in Kabul

29. April 2009

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hält sich zu einem nicht angekündigten Besuch in Kabul auf. Es ist bereits die vierte Afghanistan-Reise des SPD-Politikers.

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Außenminister Steinmeier, (links) und sein afghanischer Kollege Dadfar Spanta in Kabul (Foto:AP)
Außenminister Steinmeier, (links) und sein afghanischer Kollege Dadfar Spanta in KabulBild: AP

Bei einem Treffen mit Präsident Hamid Karsai am Mittwoch (29.04.2009) in Kabul sicherte Steinmeier Afghanistan weitere deutsche Hilfe beim Wiederaufbau zu. Deutschland wolle "dafür sorgen, dass das afghanische Volk nach vielen Jahren des Krieges und des Bürgerkrieges wieder auf die Beine komme", sagte Steinmeier. Der Außenminister traf auch mit seinem Amtskollegen Dadfar Spanta zusammen. Begleitet wird der Minister vom Beauftragten der Bundesregierung für Afghanistan und Pakistan, Bernd Mützelburger.

Bundeskanzlerin Merkel mit deutschen Soldaten im afghanischen Kundus (Foto: AP)
Auch Bundeskanzlerin Merkel kündigte ihren Afghanistan-Besuch im April nicht anBild: AP

Afghanistan-Besuche westlicher Politiker werden aus Sicherheitsgründen üblicherweise vorher nicht angekündigt. Erst vor drei Wochen hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel die deutschen Soldaten im Norden des asiatischen Land besucht. Auf Gespräche mit der Regierung in Kabul hatte Merkel dabei verzichtet. Ob auch Steinmeier die deutschen Truppen besucht, steht nach Angaben aus Berlin noch nicht fest.

Truppenkontingent wird aufgestockt

Derzeit sind in Afghanistan etwa 3800 Bundeswehr-Soldaten stationiert. Ihre Zahl soll in den nächsten Monaten auf etwa 4400 erhöht werden - vor allem, um die Präsidentschaftswahl im August abzusichern. Der im Westen nicht unumstrittene Karsai hatte am Montag offiziell seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit bekanntgegeben. Karsai wird insbesondere vorgeworfen, die Korruption nicht entschieden genug zu bekämpfen.

Nach der neuen Afghanistan-Strategie der USA und der NATO sollen parallel zur Bekämpfung der radikal-islamischen Taliban die Anstrengungen zum Wiederaufbau des Landes intensiviert werden. Der neue Ansatz bezieht auch das ebenfalls von Taliban bedrängte Nachbarland Pakistan ein. Dessen Stabilisierung soll sich positiv auf die Lage in Afghanistan auswirken.

Die afghanischen Taliban kündigten eine neue landesweite Offensive gegen die Truppen der NATO-Staaten an. Sie werde am Donnerstag beginnen und sich gegen die ausländischen Soldaten und Vertreter der afghanischen Regierung richten, teilten Vertreter der Radikal-Islamisten westlichen Nachrichtenagenturen mit.(wl/je/dpa/afp/ap)