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Steinzeitfunde vor Rügen

8. Mai 2004
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Als der Unterwasserarchäologe Harald Lübke vor wenigen Tagen in den Breetzer Bodden vor der Insel Rügen abtauchte, traute er seinen Augen kaum. Knapp zwei Meter unter der Wasseroberfläche zwischen Steinen und Seegras lagen steinzeitliche Kernbeile und Pfeilspitzen auf dem Boden. Bereits beim zweiten Tauchgang fand er eine Geweihaxt - ihr Alter rund 6500 bis 7000 Jahre. "Man brauchte nur hineingreifen", schwärmte Lübke von den Gegebenheiten auf dem Meeresgrund. Vor einem Jahr hatte die Tauchcrew um Lübke vom Landesamt für Bodendenkmalpflege eine sensationelle Entdeckung gemacht: Innerhalb von vier Wochen stießen die Forschungstaucher im Breetzer, Breeger und Großen Jasmunder Bodden auf 14 bisher unbekannte steinzeitliche Siedlungsplätze aus der so genannten Erteboelle-Kultur. "Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen", sagte Lübke. Auf einer nur vier Quadratmeter großen Fläche fanden die Forscher neben Steinwerkzeugen auch erste organische Zeugnisse: Bearbeitete Geweihäxte und rund 25 Zentimeter lange Knochendolche. Zudem fanden sie den Pfosten eines Fischzauns aus Haselholz sowie unzählige Fischreste, wie Knorpel, Schuppen und Gräten.