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Stern in Gold für Bananenflanken-Liga

Stefan Nestler28. Januar 2015

Bundespräsident Joachim Gauck zeichnet das Regensburger "Team Bananenflanke" mit dem "Großen Stern des Sports" in Gold aus, dem bedeutendsten Preis im Breitensport. Die Bananenflanken-Liga startete 2014.

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Bundespräsident Gauck (l.) mit Spielern des Teams Bananenflanke. Foto: dpa-pa
Bundespräsident Gauck (l.) mit Spielern und Betreuern des Teams BananenflankeBild: picture-alliance/dpa

Das #link:http://www.team-bananenflanke.de/:"Team Bananenflanke"# aus Regensburg hat den "Großen Stern des Sports" in Gold gewonnen. Aus den Händen von Bundespräsident Joachim Gauck und Alfons Hörmann, dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) nahmen Vertreter des ungewöhnlichen Projekts in Berlin die bedeutendste Auszeichnung im deutschen Breitensport entgegen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

In der "Bananenflanken-Liga" spielen lern- und geistig behinderte Kinder und Jugendliche Fußball. Die Liga wurde 2014 in Zusammenarbeit mit dem Fußball-Drittligisten SSV Jahn Regensburg gestartet, der die Trainer und Teampaten stellte. Das Projekt soll jetzt auch auf andere Städte ausgeweitet werden. Das "Team Bananenflanke" benannte sich nach der Schusstechnik, die in den 1980er Jahren Fußballnationalspieler Manfred Kaltz machte: Er schlug den Ball mit einer Flugkurve, krumm wie eine Banane, vor das gegnerische Tor. Die Bananenflanke versteht der Regensburger Verein als Symbol dafür, dass im Leben der lern- und geistig behinderten Fußballer auch nicht immer alles gerade läuft.

Gauck: "Kinder weg von der Glotze"

Bundespräsident Gauck unterstrich bei der Preisverleihung in Berlin, wie wichtig Breitensport innerhalb der Gesellschaft sei. "Bevor wir richtige aktive Bürger werden, müssen wir das lernen", sagte Gauck. "Kinder müssen gefördert werden, indem man ihnen sagt: Du hast Talente, entdecke sie! Der Sport gibt wunderbare Möglichkeiten dazu. Ich würde mir wünschen, dass aus den vor der Glotze sitzenden Kindern bewegungsfähige Individuen werden." Auch DOSB-Präsident Hörmann stellte die wichtige Rolle des Breitensports heraus. "Ohne Breite keine Spitze", sagte Hörmann. "Ich würde mir etwas weniger Bewunderung, dafür aber ein bisschen mehr Respekt dafür wünschen, was jenseits von Goldmedaillen stattfindet."

Der zweite Platz ging an den Kinder-und Jugendcircus Montelino aus Potsdam für sein Projekt "Zirkus - fit fürs Leben". Der Verein bietet Zirkustraining für Kinder ab drei Jahren mit und ohne Handicap an. Auf Platz drei landete ein Projekt der TuS Sörgenloch aus Rheinland-Pfalz. Der Sportverein hatte einen jahrelang brachliegenden Fußballplatz in einen Mehrgenerationenplatz umgebaut, der allen - von Kindern bis Senioren - Möglichkeiten bietet, nach ihren Bedürfnissen Sport zu treiben. Insgesamt wurden in Berlin 17 Sportvereine für ihr gesellschaftliches Engagement geehrt. Mehr als 2500 Vereine hatten sich um die "Großen Sterne des Sports" beworben.

sn/ck (sid, dpa, DOSB)