1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Stettiner Werft

15. November 2001

In der Stettiner Werft (Stocznia Szczecinska) hat gestern eine Urabstimmung begonnen

https://p.dw.com/p/1NUh

Warschau, 15.11.2001, NOWE ZYCIE GOSPODARCZE, poln.

Die Belegschaft hat zwei Tage Zeit, um zu entscheiden, ob gestreikt wird oder nicht. Die Ursache für diese Abstimmung ist nicht mit den Massenentlassungen verbunden, die im März 2002 vorgenommen werden sollen und durch die etwa 1 157 Personen von den insgesamt 6 500 Beschäftigten ihre Arbeit verlieren werden, sondern mit dem neuen Tarifplan, der vor kurzem durch die neue Leitung der Werft eingeführt wurde.

Nach dem neuen Tarifplan sollen die Beschäftigten nur 80 Prozent der bisherigen Bezüge bekommen. Die restlichen 20 Prozent sollen als Leistungsprämie an diejenigen ausbezahlt werden, die die besten Ergebnisse erzielen. Die drei in der Werft aktiven Gewerkschaften, d.h. NSZZ Soldarnosc, Solidarnosc 80 und Wybrzeze 95, sind außerdem der Überzeugung, dass die Einführung der sogenannten Mittagspause, während der die Beschäftigten nicht entlohnt werden, rechtswidrig sei.

"Unsere Auseinandersetzung mit dem Vorstand der Werft hat Mitte September d.J. begonnen" sagte Andrzej Antosiewicz, Vorsitzender der Gewerkschaft Soldarnosc und fügte hinzu: "Wenn die Beschäftigten mit "Ja" stimmen werden, würde dies ihre Zustimmung für den Streik bedeuten.

Der Vorstand behauptet jedoch, dass es überhaupt keine Auseinandersetzung mit den Gewerkschaften gäbe: "Die Gewerkschaften haben die formellen Bedingungen nicht erfüllt und darüber hinaus kann von einer Auseinandersetzung mit der Belegschaft nicht gesprochen werden. In solch einer Situation ist jede Protestaktion illegal", behauptet Wojciech Sobecki, Pressesprecher der Firma Porty Holding.

Der Vorstand gab vor kurzem bekannt, dass außer der Entlassung von 1 157 Beschäftigten ein weiterer Stellenabbau in Erwägung gezogen werde. "Wir wurden lediglich darüber informiert, dass im nächsten Jahr etwa 1 000 weitere Personen entlassen werden können", sagte Andrzej Antosiewicz. (Sta)