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Stichwahl um Brasiliens Präsidentschaft

4. Oktober 2010

Bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien hat die Favoritin Dilma Rousseff zwar die meisten Stimmen erhalten. Für einen Wahlsieg im ersten Durchgang hat es aber nicht gereicht - sie muss nun in die Stichwahl.

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Werbezettel in Brasilien (Foto: AP)
Hat noch nicht ausgedient: Wahlwerbung in BrasilienBild: AP

Das Ergebnis war deutlich: Die Favoritin und Vertraute des bisherigen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva setzte sich zwar klar durch - verfehlte aber die für einen Sieg im ersten Durchgang nötige absolute Mehrheit. Wie die brasilianische Wahlbehörde in der Nacht zu Montag (04.10.2010) nach Auszählung fast aller Stimmen mitteilte, kam Dilma Rousseff auf knapp 47 Prozent der Stimmen. Die zweitmeisten Stimmen entfielen auf den konservativen Oppositionskandidaten Jose Serra, der auf etwa 33 Prozent kam.

Stichwahl Ende Oktober

Brasiliens Präsident Lula da Silva (Foto: AP)
Darf nicht mehr: Präsident LulaBild: AP

Damit müssen die beiden Kandidaten Ende Oktober in einer Stichwahl gegeneinander antreten. Als Termin für den zweiten Durchgang nannte die Wahlbehörde den 31. Oktober.

Im ersten Wahlgang hatte lediglich die Kandidatin der Grünen, die frühere brasilianische Umweltministerin Marina Silva, mit gut 19 Prozent noch einen nennenswerten Stimmenanteil erhalten. Die übrigen sechs Kandidaten kamen zusammen nur auf etwas mehr als ein Prozent der Stimmen.

Keine dritte Amtszeit für Lula

Favoritin Dilma Rousseff bei der Stimmabgabe (Foto: AP)
Ging als Favoritin ins Rennen: Dilma RousseffBild: AP

Insgesamt waren am Sonntag in Brasilien mehr als 135 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Sie wählten auch alle 513 Abgeordneten des Bundesparlaments, 54 von 81 Senatoren, alle Gouverneure der 26 Bundesstaaten und des Hauptstadt-Distriktes Brasilia sowie alle Regionalparlamente.

Der in der Bevölkerung äußerst populäre Staatschef Lula durfte nach zwei Amtszeiten nicht noch einmal antreten. Im Wahlkampf unterstützte der ehemalige Gewerkschaftsführer seine Wunschkandidatin Rousseff massiv. Die frühere Guerilla-Kämpferin und spätere Kabinettschefin hat angekündigt, den gemäßigten Linkskurs ihres politischen Ziehvaters fortzusetzen.

Autor: Frank Wörner (afp, dpa, rtr)
Redaktion: Walter Lausch