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Präsidenten-Stichwahl in Mali

10. August 2013

Im westafrikanischen Krisenland Mali entscheidet an diesem Sonntag eine Stichwahl über den zukünftigen Staatschef. Rund 6,5 Millionen Wähler sind zwei Wochen nach der ersten Runde erneut zur Stimmabgabe aufgerufen.

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Der frühere Premier Malis, Ibrahim Boubacar Keita, Foto: DW
Bild: Katrin Gänsler

Sie müssen sich bei der Abstimmung zwischen dem ehemaligen Ministerpräsidenten Ibrahim Boubacar Keita (s. Artikelbild) und dem Ex-Finanzminister Soumaila Cissé entscheiden. Am 28. Juli hatte kein Kandidat die absolute Mehrheit erlangt. Der frühere Premier Keita hatte allerdings knapp 40 Prozent der Stimmen erhalten. Der 68-Jährige gilt deshalb als Favorit für die Stichwahl. Das Verfassungsgericht hatte Vorwürfe aus dem Lager Cissés zurückgewiesen, die erste Wahlrunde sei manipuliert worden.

Das Interesse an der Präsidentschaftswahl ist groß: Knapp 50 Prozent der Stimmberechtigten hatten am ersten Wahlgang teilgenommen - ein Rekord für Mali, wo die Wahlbeteiligung traditionell gering ist. Am Sonntag herrschte in der Hauptstadt Bamako bei strömendem Regen dagegen zunächst kein großer Andrang.

Präsidentschaftswahlkampf in Mali, Foto: DW
Der frühere Premier Keita hat viele Anhänger und geht als Favorit in die StichwahlBild: Katrin Gänsler

Friedliche erste Runde

Trotz Drohungen von radikalen Islamisten und separatistischen Tuareg-Rebellen war die erste Abstimmung friedlich verlaufen. Beobachter hoffen, dass es auch bei der Stichwahl an diesem Sonntag zu keinen gewaltsamen Zwischenfällen kommt und die Abstimmung eine Rückkehr zu Normalität und Demokratie einleitet.

Das westafrikanische Land hatte in den vergangenen 18 Monaten eine tiefe Krise durchlaufen. Im März 2012 hatte das Militär nach einem Tuareg-Aufstand geputscht. In dieser Situation brachten Islamisten den Norden Malis unter ihre Kontrolle, bis sie Anfang 2013 von französischen und afrikanischen Eingreiftruppen gestoppt wurden. Anfang Juli ging das Kommando an eine 12.600 Mann starke UN-Blauhelmmission über, die auch die Sicherheit während der Wahlen gewährleisten soll.

haz/det/kle (epd, dpa, afp)