1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Stichwort: Anabolika

23. Oktober 2003
https://p.dw.com/p/4DL7

Zu den verbotenen Doping-Substanzen gehören:

  • Stimulanzien
  • Anabolika
  • Peptidhormone
  • Narkotika
  • Diuretika

Anabolika

Anabolika sind Hormone. Zu Ihnen gehören das männliche Geschlechtshormon Testosteron und synthetische Anabolika wie Stanozolol und Nandrolon, die dem Testosteron sehr ähnlich sind.

Wirkung von Anabolika

Wer Anabolika einnimmt bekommt enorme Kraftschübe und erhöhte Euphorie, die dem Sportler das Gefühl gibt, es gäbe nichts, was er nicht kann. Vor allem aber fördern Anabolika den Aufbau von Muskeln. Anabolika können gespritzt oder in Form von Tabletten geschluckt werden. Sie sind in den letzten 30 Jahren, die am häufigsten benutzten Dopingmittel.

Mögliche Nebenwirkungen von Anabolika

Es gibt viele und zum Teil gefährliche Nebenwirkungen: Akne, Wassereinlagerung ins Gewebe, Kurzatmigkeit, Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems, Herzinfarkt, Leberschäden, Leberkrebs und hohe Aggressivität. Bei Männern können Anabolika zum Wachstum der Brust und zu Impotenz führen. Frauen können eine tiefere Stimme, verstärkte Behaarung, eine Vergrößerung der Klitoris und einen veränderten Mentruationszyklus bekommen. Bei Jugendlichen können Anabolika dazu führen, das das Wachstum frühzeitig aufhört.

Die Nebenwirkungen sind meist irreversible. Außerdem treten sie oft erst nach langer Zeit auf, so dass die Gefahren viel zu spät erkannt werden. Da Anabolika häufig nur auf dem Schwarzmarkt zu kaufen sind, besteht die Gefahr von verunreinigten Medikamenten und Fälschungen.

Tetrahydrogestrinone (THG)

Das Steroid Tetrahydrogestrinone (THG) ähnelt in seiner
chemischen Struktur den Anabolika Gestrinon und Trenbolon. Lediglich Gestrinon steht auf der Liste der weltweit verbotenen Dopingmittel. THG zählt demnach zu den artverwandten Substanzen. Seine erwiesene Einnahme führt zu einer Sperre von zwei Jahren.

Laut dem Kölner Dopingexperten Professor Wilhelm Schänzer sind zur Schaffung des Steroids THG vier Wasserstoff-Atome in Gestrinon eingeführt worden. "Auch diese leichte chemische Veränderung ist ein Verstoß gegen das Reglement, denn die Grundstruktur ist erhalten geblieben", sagt der Leiter des Kölner Anti-Doping-Instituts.

Der Chef der amerikanischen Anti-Doping-Agentur (USADA), Terry Madden, nennt THG ein von "spitzfindigen Chemikern sehr hoch entwickeltes Designer-Steroid. Die Athleten, die das nahmen, waren sich sicher, nicht erwischt zu werden". THG wirke über Monate, doch die Nachweisbarkeit beliefe sich nur auf drei bis sieben Tage. Ungewöhnlich ist nach Angaben von Madden auch die Einnahme. Sie erfolge durch das Träufeln einiger Tropfen des öligen Steroids unter der Zunge.