1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Stichwort: Die Führer der Hamas

18. April 2004

Die radikale Palästinenserorganisation Hamas hat innerhalb von wenigen Monaten drei ihrer prominentesten Vertreter verloren. Nachfolgend eine Übersicht über die führenden Köpfe der Organisation (Stand: April 2004):

https://p.dw.com/p/4vFf
Bild: AP
  • Mahmud Sahar: Der 53-jährige Mahmud Sahar gilt wie Rantissi als Hardliner. Er war der Leibarzt des am 22. März ebenfalls von Israel getöteten Hamas-Gründers Scheich Jassin. Mitte der 90er Jahre war er der Verbindungsmann der Hamas zur Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) von Präsident Jassir Arafat. Mittlerweile lehnt Sahar jedoch Kompromisse mit der Palästinensischen Autonomiebehörde ab. Sahar wurde wiederholt von Israel und der Autonomiebehörde inhaftiert.

  • Ismail Hanieh: Wie Sahar gehört Ismail Hanieh dem politischen Büro der Hamas an, dem Entscheidungsgremium der Untergrundorganisation. Er gilt als Vertreter eines eher pragmatischen Kurses. Sahar ist der Kontaktmann der Hamas zur Autonomiebehörde.
  • Chaled Maschaal: Der ausgebildete Physiklehrer Chaled Maschaal leitet von der syrischen Hauptstadt Damaskus aus das politische Büro der Hamas. Er war an der Aushandlung eines Waffenstillstands im Sommer vorigen Jahres beteiligt, der eine vorübergehende Einstellung der palästinensischen Anschläge gegen Israel brachte. Israel wirft ihm die Planung von Selbstmordanschlägen vor. 1997 verübten Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad in Jordanien einen Mordanschlag mit vergifteten Pfeilen auf ihn. Maschaal überlebte nur, weil der damalige jordanische König von Israel die Lieferung eines Gegenmittels erzwang. Nach seiner Ausweisung aus Jordanien 1999 ging Maschaal nach Syrien.
  • Mussa Abu Marsuk: Mussa Abu Marsuk ist Maschaals Stellvertreter im politischen Büro der Hamas. Der studierte Ingenieur lebte 15 Jahre in den USA. 1995 wurde er von den US-Behörden wegen Terrorverdachts inhaftiert und nach Jordanien abgeschoben. Jordanien wiederum schob ihn später nach Syrien ab. (ap)