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Stichwort: ETA

5. September 2010

Die baskische Untergrundorganisation ETA kämpft mit Waffengewalt für einen unabhängigen baskischen Staat - bereits seit einem halben Jahrhundert.

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Symbol der ETA (Foto: AP)
Bild: AP

Die Bezeichnung ETA steht für die Abkürzung von "Euskadi Ta Azkatasuna" (Baskenland und seine Freiheit"). Von der Europäischen Union und anderen internationalen Organisationen wurde die ETA offiziell als terroristische Vereinigung eingestuft.

Die ETA gründete sich im Jahr 1958 und spielte eine wichtige Rolle beim Kampf gegen die Franco-Diktatur, die die baskische Unabhängigkeitsbewegung mit Gewalt unterdrückte. Das erste Attentat verübte die ETA 1968. Aber auch nach Ende des Franco-Regimes 1975 setzte sie ihren bewaffneten Kampf gegen die neue demokratische Regierung Spaniens fort. Bei ihren Terroranschlägen kamen in den vergangenen 30 Jahren 850 Menschen ums Leben. Der blutigste Anschlag geschah im Juni 1987. Eine Autobombe vor einem Kaufhaus tötete 21 Menschen und verletzte 45.

Massendemonstrationen gegen die ETA

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Anschläge, meist auf Einzelpersonen aus den Kreisen der Polizei, aber auch gegen konservative Politiker, die sich für einen zentralistischen Staat einsetzen. Erst kürzlich fand die spanische Polizei einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen und verhinderte so im letzten Moment einen Anschlag. In der Bevölkerung, auch der baskischen, hat ETA wegen der Anschläge viel Sympatie verloren. Immer wieder kam es zu Massendemonstrationen.

Ziel der Separatisten ist die Schaffung eines von Frankreich und Spanien unabhängigen Baskenlandes. Deshalb erhebt die ETA den Anspruch nicht nur auf das spanische Baskenland mit den Provinzen Biskaya, Guipuzcoa und Alava und die Region Navarra, sondern auch auf die französischen Provinzen Labourd, Basse Navarre und Soule im Département Pyrenées-Atlantiques. Das Wirken der ETA ist eng mit der Baskenpartei Batasuna verknüpft, die 2003 vom Obersten Gerichtshof in Spanien verboten wurde.

Die Herkunft der Basken nach wie vor ungeklärt. Ihre Sprache ist die einzige in Westeuropa, die nicht aus dem Indogermanischen hergeleitet werden kann.

Autorin: Annamaria Sigrist
Redaktion: Stephan Stickelmann/Ursula Kissel