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Stichwort: Mazedonien

14. April 2004

Mazedonien gehörte bis 1991 zum Vielvölkerstaat Jugoslawien. Nach der Loslösung dauerte es lange, bis die verschiedenen Volksgruppen zu einem Nebeneinander ohne Blutvergießen fanden.

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Ohne Hilfe von EU und NATO fand Mazedonien nicht zum Frieden zurückBild: AP

Die Balkan-Republik Mazedonien ist mit 25 700 Quadratkilometern etwa so groß wie Mecklenburg-Vorpommern. Die größten Probleme für die knapp 2,1 Millionen Einwohner sind die hohe Arbeitslosigkeit und ethnische Spannungen.

Moslems gegen Christen

Nach der Unabhängigkeit von Jugoslawien im Jahr 1991 war die Lage lange vom Streit der Volksgruppen geprägt. 1993 wurde das Land als "Ehem. jugoslawische Republik Mazedonien" in die UNO aufgenommen. Bis zur Anerkennung ihrer Minderheitenrechte in der neuen Verfassung von 2001 lieferten die muslimischen Albaner der Mehrheit der slawisch-christlichen Mazedonier blutige Auseinandersetzungen. Für die Stabilisierung der Lage ist künftig eine EU-Polizeitruppe verantwortlich, der auch deutsche Beamte angehören.

Laut einer Volkszählung von 1994 stellen Mazedonier einer Anteil von 66,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung des Land, Albaner 23 Prozent, Türken 3,9 Prozent, Roma und Ägypter 2,4 Prozent und Serben 1,9 Prozent.

Hauptstadt Skopje

Politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des südosteuropäischen Binnenlandes Landes ist Skopje, wo 580.000 Menschen leben. Die Stadt wurde 1963 durch ein Erdbeben fast völlig zerstört, mehr als 1000 Menschen starben. Skopje war bereits in den Jahren 518 und 1515 durch Erdbeben zerstört worden.

Staatsoberhaupt seit 1999 war Boris Trajkovski. An der Spitze einer Koalition von Sozialdemokraten, albanischen Ex-Rebellen und Liberaldemokraten steht seit Ende 2002 der Ministerpräsident Bronko Crvenkovski.

Schwache Wirtschaft

Die wirtschaftliche Lage ist schlecht. Ein Viertel der Mazedonier lebt unter der Armutsgrenze. Die Arbeitslosigkeit betrug 2002 37 Prozent, bei den Jugendlichen war sie doppelt so hoch. Auch ein Wirtschaftswachstum von 2,8 Prozent im letzten Jahr konnte keine Abhilfe schaffen. Die EU hat einen Beitritt vage in Aussicht gestellt. (mas)