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Stichwort: Schengen

Wim Abbink5. Juni 2005

Ein 400-Seelen-Dorf wurde zum Synonym für ein Europa ohne Grenzen: der luxemburgische Ort Schengen.

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Ein Ort wurde zum BegriffBild: dpa

Am 14. Juni 1985 unterzeichneten die Regierungschefs von Deutschland, Frankreich und den Benelux-Staaten hier, im luxemburgisch-deutsch-französischen Dreiländer-Eck, ein Abkommen, das Halteschlangen und Schlagbäume zwischen den EU-Mitgliedstaaten beenden sollte. Nach weiteren zehn Jahren waren Personenkontrollen auch an Bahnübergängen, Flug- und Seehäfen abgeschafft.

Mit Schaffung der freien Fahrt verpflichteten sich die Staaten, ihre Außengrenzen besser zu schützen. Die Grenzbeamten verfügen über ein gemeinsames elektronisches Fahndungssystem, das Daten über gesuchte Kriminelle, Auszuliefernde oder Auszuweisende enthält.

Bei besonderen Ereignissen kann das Abkommen zeitweise außer Kraft gesetzt werden, um vorübergehend wieder Grenzkontrollen zu ermöglichen. Dies geschah etwa nach den Terroranschlägen von Madrid im März 2004, aber auch bei Gipfeltreffen oder sportlichen Großveranstaltungen, bei denen gewaltsame Ausschreitungen erwartet wurden.

Im Laufe der Jahre kamen neben den fünf Gründerstaaten zehn Länder zum Schengen-Raum hinzu: Italien 1990, Spanien und Portugal 1991, Griechenland 1992, Österreich 1995, Dänemark, Finnland und Schweden sowie die Nicht-EU-Staaten Norwegen und Island 1996. Als einzige der "alten" EU-Mitglieder fehlen Großbritannien und Irland, die Hoheitsrechte noch nicht aufgeben wollen. Die zehn "neuen" EU-Staaten, die der Union 2004 beitraten, sollen erst später folgen.