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Lufthansa-Streik in Düsseldorf geht weiter

11. November 2015

Die Flugbegleiter der Lufthansa dürfen nach einer Entscheidung des Arbeitsgerichts ihren Streik am Flughafen Düsseldorf bis Freitag fortsetzen. Für Donnerstag sind bereits insgesamt mehr als 900 Flüge gestrichen worden.

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Deutschland Lufthansa stellt Quartalszahlen vor
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Probst

Das Düsseldorfer Arbeitsgericht wies eine erneute Klage der Lufthansa gegen den Flugbegleiter-Streik am Mittwoch ab. Eine Rechtswidrigkeit liege nicht vor, sagte Richter Klaus Olschewski.

Erst am Vortag hatte die 1. Kammer des Arbeitsgericht Düsseldorf überraschend den Ausstand der Stewards und Stewardessen am Flughafen der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt für den Dienstag untersagt. Die Richter taten dies aber anders als am Mittwoch ohne eine ausführliche mündliche Verhandlung. Zu der Verhandlung am Mittwoch war der Chef der Flugbegleitergewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, eigens angereist.

Nicoley Baublies (M.) im Arbeitsgericht Düsseldorf
Nicoley Baublies (M.) im Arbeitsgericht DüsseldorfBild: picture-alliance/dpa/M.Becker

Die Lufthansa wollte mit ihrem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung erreichen, dass Ufo der Streik am Flughafen Düsseldorf von Mittwoch bis Freitag untersagt wird.

Bislang schlimmster Streiktag

Am Mittwoch erlebte Lufthansa den bislang schlimmsten Streiktag mit 930 Flugausfällen, von denen rund 100.000 Passagiere betroffen waren.

Für diesen Donnerstag hat die Gewerkschaft Ufo zum Streik in gleicher Dimension auf den Kurz-, Mittel- und Langstrecken aufgerufen. Lufthansa strich vorsorglich 933 Flüge mit 107.000 betroffenen Passagieren. Seit Beginn des Ausstands am vergangenen Freitag hat die Airline bis einschließlich Mittwoch mehr als 3700 Flüge absagen müssen. Betroffen waren rund 443.000 Reisende.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr bekräftigte seinen harten Kurs gegen die Gewerkschaften, denen in den Jahren zuvor zu häufig nachgegeben worden sei. Lufthansa könne sich das nicht mehr leisten und daher würden die Auseinandersetzungen solange ausgetragen wie notwendig, sagte er in Frankfurt. Das Unternehmen könne nicht seine Zukunftsfähigkeit aufs Spiel setzen. "Jeder Streiktag ist einer zu viel", so Spohr.

Ende noch nicht in Sicht

Ein schnelles Ende des Streiks der Flugbegleiter sei nicht in Sicht. Aber natürlich ende jede Verhandlung mit einem Kompromiss, so Spohr weiterer.

Ufo-Chef Baublies, rechnete allerdings nicht damit, dass es noch während des Streiks Verhandlungen geben könnte. Zu der am Dienstag von ihm ins Spiel gebrachten Schlichtung kam es nicht. Lufthansa hielt der Ufo vor, bei den angedachten Gesprächen auch Themen besprechen zu wollen, die ausschließlich in die unternehmerische Entscheidungsbefugnis fielen. Lufthansa hatte eine Liste von fünf schlichtungsfähigen Tarifverträgen vorgelegt, während Baublies von einer breiteren Palette mit über 20 Einzelthemen sprach.

chr/uh (rtr, dpa)