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Streik der Staatsbediensteten

19. Dezember 2012

Im Rahmen der massiven Einsparungen wegen der Schuldenkrise in Griechenland sollen in den nächsten Jahren rund 150.000 Staatsbedienstete ihren Job verlieren. Die Wut der Betroffenen macht sich wieder Luft.

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Angestellte des öffentlichen Dienstes auf einer Demonstration (Foto: picture alliance/dpa)
Streik Beamte Athen GriechenlandBild: picture alliance/dpa

Aus Protest gegen geplante Entlassungen streiken in Griechenland die Staatsbediensteten an diesem Mittwoch für 24 Stunden. Wie die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes -ADEDY - und der Bahn mitteilten, bleiben Schulen, Ministerien und Steuerämter sowie Behörden der Städte geschlossen. Züge fahren nicht, da Bahn-Beschäftigte einen 48-Stunden-Streik begannen, um gegen die Privatisierungspläne der Regierung Front zu machen.

Unterstützung erhielt die Gewerkschaft ADEDY von der anderen großen griechischen Gewerkschaft GSEE, die die Beschäftigten der Privatwirtschaft vertritt. Weil auch Bedienstete der zivilen Luftfahrt die Arbeit niederlegen, fallen einige Inlandsflüge aus. An den Streiks nehmen auch Apotheker und Ärzte staatlicher Krankenkassen teil. Ihnen schuldet der Staat nach Angaben ihrer Interessenvertretungen mehr als eine Milliarde Euro.

Kein Zugverkehr im Athener Bahnhof (Foto: Reuters)
Der Zugverkehr ist eingestellt: Streik in AthenBild: Reuters

Kundgebungen und Proteste

Im Zentrum der Hauptstadt Athen steht für Tausende von Lehrern, Ärzten und städtischen Beschäftigten eine Kundgebung auf dem Programm. Dort sind 2000 Polizisten im Einsatz. Größere Ausschreitungen werden aber nicht erwartet. Die kommunistische Gewerkschaft PAME hat zu einer eigenen Protestaktion aufgerufen. Zuletzt hatte sich bei ähnlichen Aktionen die Zahl der Teilnehmer beständig verringert - nachdem das Parlament den jüngsten Einsparungen und Steuererhöhungen zugestimmt hatte und daraufhin die internationalen Geldgeber kürzlich die Freigabe weiterer Milliardenhilfen beschlossen.

Der Sparkurs erfolgt auf Druck von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF), die eine Zahlungsfähigkeit des Landes garantieren. Wegen der neuen Rettungsgelder hat Griechenland eine deutlich bessere Bonitätsnote von der Ratingagentur Standard & Poor's erhalten. Die Kreditwürdigkeit wurde um mehrere Stufen angehoben. Begründet wurde dies auch mit der starken Bestrebung der Euro-Partner, das Land in der gemeinsamen Währungszone zu halten.

hp/as (dpa, rtr)