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Streik in der Gdinger Werft beendet

26. Februar 2002

- Protestierende werden nicht entlassen

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Warschau, 25.02.2002, GAZETA WYBORCZA, poln.

Die Protestaktion der Arbeiter in der Gdinger Werft (Stocznia Gdynia SA), die über eine Woche dauerte, ist beendet. Nach mehrstündigen Verhandlungen wurde die Entscheidung getroffen, die Personen, die von einer Entlassung aus disziplinären Gründen bedroht wurden, wieder zu beschäftigen.

"Es ist uns gelungen, einen Kompromiß zu erzielen. Die Arbeiter, die sich an der Protestaktion beteiligt haben, können endlich nach Hause gehen", sagte Leszek Swietczak, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Gdinger Werft "Stoczniowiec". Wie Leszek Swietczak versicherte, werden alle bereits entlassenen Arbeiter, mit Ausnahme von drei Aktivisten, die an der Spitze der Gewerkschaft stehen, wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

Gegen den Vorsitzenden und zwei seiner Stellvertreter wird ein separates Verfahren geführt. Der Vorstand der Werft wirft ihnen vor, einen illegalen Streik organisiert zu haben.

"122 Personen, die von einer Entlassung aus disziplinären Gründen wegen ihrer Beteiligung an diesem Streik bedroht waren, werden wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren dürfen ", sagte Miroslaw Piotrowski, Pressesprecher der Gdinger Werft (...) und fügte hinzu: "Diese Personen werden vorerst zu den gleichen Bedingungen in Bezug auf die Bezahlung beschäftigt. Am 28. Februar werden ihnen jedoch neue Arbeitsbedingungen gestellt".

Miroslaw Piotrowski erklärte außerdem, dass einigen von diesen Personen eine Stelle nicht nur in der Gdinger Werft angeboten werden könnte, sondern auch in den anderen Werften, d.h. der Danziger und der Elblinger Werft (Stocznia Gdanska, Stocznia Elblaska), die zu der Aktiengesellschaft Stocznia Gdynia S.A. gehören. "Diese Werftarbeiter haben auch unbezahlten Urlaub bis zum 27.02 in Anspruch genommen", fügte der Pressesprecher hinzu.

Die Protestaktion in der Gdinger Werft hat am Montag vor einer Woche (18.02.2002-MD) begonnen. Nachdem jedoch 30 Personen aus dizisplinären Gründen gekündigt wurde, begann der Sitzstreik in der Gdinger Werft. Die Zahl der Protestierenden ist innerhalb einer Woche von etwa 1 000 Personen auf etwa 40 Personen gesunken. Am Anfang des Streiks wurden dreizehn Forderungen gestellt. Nachdem jedoch die Entlassungen begannen, wurde lediglich die Forderung nach Weiterbeschäftigung gestellt. Über diese dreizehn Forderungen soll zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Vorstand der Werft diskutiert werden. An den Verhandlungen sollen sich allerdings alle in der Gdinger Werft aktiven Gewerkschaften beteiligen. (Sta)