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Streiks im Luftverkehr: eine Chronologie

4. Dezember 2010

Große Streiks im Luftverkehr haben in den vergangenen Jahren in europäischen Ländern für Chaos gesorgt. Ein Rückblick:

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Wartende Passagiere (Foto: ap)
Bei Streiks geht auf den Flughäfen fast nichts mehrBild: AP

Dezember 2010: Ein nicht angekündigter Lotsenstreik hatte den Flugverkehr in Spanien 24 Stunden lang zum Erliegen gebracht. Etwa 4400 Flüge mussten gestrichen werden, der spanische Luftraum wurde fast komplett geschlossen. 650.000 Fluggäste saßen fest.

Februar 2010: Aus Protest gegen das drastische Sparprogramm der Regierung treten in Griechenland unter anderem die Fluglotsen in den Streik. Der Luftraum über Griechenland bleibt für 24 Stunden geschlossen. Die Fluglinien konnten die meisten ihrer Kunden jedoch vorwarnen.

November 2009: Weil das Kabinenpersonal streikt, muss die spanische Gesellschaft Iberia hunderte Flüge streichen. Betroffen sind rund 40.000 Passagiere. Die Gewerkschaften wollen Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten und eine Verbesserung des Tarifvertrages.

Iberia-Flugzeuge auf dem Madrider Flughafen (Foto: dpa)
Beim letzten Streik in Spanien 2009 saßen mehr als 40.000 Passagiere festBild: picture alliance / dpa

November 2008: Wegen eines Pilotenstreiks muss die französische Air France hunderte Flüge streichen. Der Arbeitskampf der Piloten richtet sich gegen die Anhebung des Renteneintrittsalters von 60 auf 65 Jahre.

November 2008: Ein "wilder" Streik bei der insolventen italienischen Fluggesellschaft Alitalia führt zum Ausfall vieler Flüge. Der illegale Ausstand war von einer kleinen Gewerkschaft ausgerufen worden, die sich gegen den von einer Investorengruppe vorbereiteten Rettungsplan stemmt. Die großen Gewerkschaften schließen sich dem Streik nicht an.

September 2006: Piloten der Swiss European Air Lines (Swiss) streiken, Dutzende Flüge fallen aus. Betroffen ist aber nur die Avro- Flotte der Swiss, die etwa die Hälfte der Europaflüge abwickelt. Die ehemaligen Piloten der früheren Regionalfluggesellschaft Crossair, aus der die Swiss entstanden ist, kämpfen um Gleichbehandlung mit den Europapiloten der ehemaligen Swissair. Diese war 2001 insolvent zusammengebrochen.

British-Airways-Flugzeuge auf dem Londoner Flughafen Heathrow (Foto: AP)
Im August 2005 stand in London-Heathrow fast alles still: Gepäckabfertigung und Bodenpersonal streiktenBild: AP

August 2005: 70.000 Passagiere sitzen wegen eines Streiks am Londoner Flughafen Heathrow fest. Auslöser ist die Entlassung von etwa 600 Mitarbeitern einer Cateringfirma, die inoffiziell gestreikt hatten. Der Konflikt eskaliert, als Mitarbeiter der Gepäckabfertigung und des Bodenpersonales aus Solidarität spontan die Arbeit niederlegen.

Oktober 2003: Piloten und Bordpersonal der Austrian Airlines protestieren gegen geplante Sparmaßnahmen. Wegen Umbuchungen müssen die Passagiere lange Verspätungen in Kauf nehmen.

Dezember 2001: Ein 36-Stunden-Streik der Fluglotsen gegen die Liberalisierung der Luftraumüberwachung legt den Flugverkehr in Frankreich fast vollständig lahm. Etwa 85 Prozent der Flüge von Air France fallen aus, auch andere Gesellschaften sind erheblich betroffen.

Autorin: Annamaria Sigrist (dpa)
Redaktion: Eleonore Uhlich