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Streit um Arbeitsvisa und kanadische Milch

19. April 2017

US-Präsident Donald Trump füllt seinen Slogan "America First" mit Inhalt: Mit seinem jüngsten Dekret geht er gegen angeblichen Missbrauch bei der Visa-Vergabe an Fachkräfte vor - und er wettert gegen Milch aus Kanada.

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US-Präsident Trump bei seiner Rede in Wisconsin (Foto: Getty Images/S. Olson)
US-Präsident Trump bei seiner Rede in WisconsinBild: Getty Images/S. Olson

Er hat es wieder getan: Beim Besuch eines Werkzeugherstellers im US-Bundesstaat Wisconsin hat der US-Präsident ein weiteres Dekret unterzeichnet. Diesmal im Visier: Hoch qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland. Konkrete Folgen hat das Dekret wohl nicht, es ist eher als Anweisung an die Ministerien zu verstehen, die Visa-Vergabepraxis zu überprüfen. Das Weiße Haus ist nämlich der Ansicht, dass durch das Arbeitsvisa-Programm für Fachkräfte auch viele relativ gering qualifizierte Ausländer in die USA gekommen sind und einheimischen Arbeitnehmern Konkurrenz machen.

Mehr Aufträge für US-Unternehmen

Ohnehin soll das Motto "Buy American - Hire American" ("Kauft amerikanisch - stellt amerikanisch ein") künftig ein stärkeres Gewicht bekommen. Heißt konkret: Bei Regierungsaufträgen sollen US-Firmen künftig bevorzugt werden. Denn in der Vergangenheit seien zu viele Aufträge an ausländische Firmen gegangen - zu Lasten von Fabriken und Arbeitsplätzen in den USA, so Trump.

Erst Mexiko, China und Deutschland - jetzt Kanada

Nach seiner Kritik an wichtigen Handelspartnern wie Deutschland oder China knüpfte der US-Präsident sich nun Kanada vor - und warf dem Nachbarland unfaire Praktiken beim Handel mit Milch vor. Die US-Milchindustrie hatte Trump zu Hilfe gerufen, sie kritisiert, dass im Zuge einer neuen Preispolitik immer mehr billige Milch aus Kanada in die USA komme. Auf der anderen Seite blockiere Kanada aber die Einfuhr von Milch aus den USA.

Bei seiner Rede in Wisconsin sprach Trump nun von "schrecklichen Dingen" zu Lasten der amerikanischen Milchbauern. Die "Washington Post" geht in einem Bericht sogar noch einen Schritt weiter: Sie wittert bereits einen "Milch-Handelskrieg" zwischen den beiden Nachbarn in Nordamerika.

fw/qu (dpa, AFP)