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Streit um Radio Maryja dauert an

11. September 2002

- Anhänger des Senders sprechen von "brutaler Treibjagd" mit politischem Hintergrund

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Warschau, 11.9.2002, PAP, poln.

Vertreter des Wahlkomitees "Gemeinsam für Polen" protestieren gegen den ihrer Meinung nach "massiven Angriff" liberaler Medien auf Radio Maryja und dessen Direktor, Pater Tadeusz Rydzyk. "In den letzten Tagen hat es in zahlreichen Wochenzeitschriften und Tageszeitungen brutale, vulgäre und Radio Maryja und Pater Tadeusz Rydzyk angreifende Artikel gegeben. Es sind in der Hauptsache liberale und kommunistische Wochenzeitschriften, aber auch Tageszeitungen wie die "Trybuna", die "Gazeta Wyborcza", die "Rzeczpospolita" - heißt es in einer Erklärung des Komitees, die auf einer Pressekonferenz am Dienstag (10.9.) Journalisten übergeben wurde.

Über das Verhalten von Pater Rydzyk im Streit und im Kampf um die "Herrschaft über die Seelen" in der Kirche Polens, der zwischen dem Direktor von Radio Maryja und Primas Jozef Glemp ausgebrochen ist, schrieben von kurzem auch "Newsweek" und "Wprost". Nach Ansicht der Wochenzeitschriften ist sogar eine Spaltung unter den polnischen Katholiken möglich.

Antoni Macierewicz, der Kandidat des Komitees für das Amt des Warschauer Präsidenten (Oberbürgermeisters - MD), erklärte, "dieser massive Angriff hat alle Eigenschaften einer Katholiken-feindlichen Kampagne, die sowohl gegen Radio Maryja, Pater Rydzyk als auch gegen alle Katholiken in Polen gerichtet ist". Im Rahmen dieser Kampagne werde in den Artikeln "gelogen, beleidigt, suggeriert, die Kirche sei gespalten" und Radio Maryja werde "fälschlicherweise mit bestimmten Politikern in Verbindung gebracht". "All das hat die Eigenschaften einer gegen eine bestimmte Gruppe von Gläubigen gerichteten Kampagne (...)."

Nach Ansicht von Macierewicz sind die Verdienste von Radio Maryja und von Pater Rydzyk bei der Verteidigung der "christlichen und nationalen Identität, der menschlichen Grundwerte und der bürgerlichen Aktivität angesichts dessen, was in letzter Zeit in den polnischen Medien vorgeht, einfach von unschätzbarem Wert". "Wir betrachten diesen Angriff als politisch motivierten Angriff auf diese Werte", fügte er hinzu.

Das Komitee protestiert entschieden gegen die - wie es in der Erklärung heißt - "brutale Treibjagd auf Radio Maryja" und fordert eine Entschuldigung bei dem Sender, seinem Direktor und den Hörern.

Dem Komitee "Gemeinsam für Polen" gehören unter anderem an: die Katholisch-Nationale Bewegung, ROP (Bewegung für den Wiederaufbau Polens - MD), ZChN (National-Christliche Allianz - MD), und NSZZ RI (Unabhängige Bauern-Solidarität - MD). (TS)