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Sturm an der deutschen Ostsee-Küste

4. Januar 2017

Nass, stürmisch, ungemütlich: Die Sturmflut an der Ostsee hat am Mittwochabend die Menschen an der Küste in Alarmbereitschaft versetzt. Feuerwehren waren im Dauereinsatz - die befürchtete Katastrophe blieb aber aus.

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Deutschland Wismar Unwetter Sturmflut an Ostseeküste
Bild: picture-alliance/dpa/J. Büttner

Schwere Sturmflut an der Ostseeküste

Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Ausnahmezustand, jedenfalls an den Küsten der beiden nördlichen Bundesländer: In Lübeck, Rostock, Warnemünde und Wismar (Artikelbild oben) gab es am Abend Überschwemmungen auf den Straßen. Aber auch Kiel, Flensburg und Eckernförde waren betroffen. In Warnemünde lief das Restaurant "Seehund" voll, auch aus anderen Gegenden kamen solche Meldungen. In Rostock entlang der Warnow waren viele Häuser gefährdet. In Lübeck wurden mindestens acht Autos aus überfluteten Flächen gezogen. Zugänge zur Altstadt waren in Teilen für Fußgänger nicht mehr passierbar.

Wind lässt nach 

Der Einsatzstab in Lübeck wurde kurzfristig wegen zunehmender Notrufe personell verstärkt. An vielen Orten war dann vor Mitternacht der Höhepunkt der Flut erreicht. Die Pegelstände lagen meist zwischen 150 und 170 Zentimeter höher als üblich. In Lübeck wurden 1,79 Meter und in Wismar sogar 1,83 gemessen. "Es war die stärkste Sturmflut seit 2006", sagte Jürgen Holfert, Leiter des "Wasserstanddienstes Ostsee" des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Seit Mitternacht gingen die Wasserstände langsam wieder zurück. 

Deutschland Sturmflut an Ostseeküste
Eine Straße am Hafen von Stralsund Bild: picture-alliance/dpa /S. Sauer

Auf der Insel Rügen überspülte das Wasser eine Verbindungsstraße und schnitt so einen Ortsteil von der Hauptgemeinde Gager ab. Das Wasser stehe rund 40 Zentimeter hoch auf der Zufahrtsstraße, sagte der Kreisfeuerwehrchef. Auf Usedom verursachte die Sturmflut noch beträchtlichere Schäden. Dort wurde die Alarmstufe 3 ausgerufen. Es habe Steilufer-Abbrüche gegeben, Treppenaufgänge seien weggerissen worden, auch Imbissbuden und Teile von Strandpromenaden, sagte der Sprecher des Kreises Vorpommern-Greifswald. "Das ist kein Kindergeburtstag", meldete die Deutsche Presse-Agentur aus der Region. 

"Axel" zieht weiter

Sturmtief "Axel" zieht langsam weiter: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat seine Unwetterwarnung für Baden-Württemberg wieder aufgehoben, für Bayern blieb die Warnung vor starkem Schneefall mit Schneeverwehungen noch etwas länger gültig. Dort sorgten Sturm und Schnee für mehr als 300 Unfälle. Die meisten davon verliefen glimpflich, es gab nur wenige Verletzte, wie die Polizei mitteilte.  

ml/mas (dpa, ARD)