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Stuttgart kann Abstieg nicht verhindern

Calle Kops sid
14. Mai 2016

Der VfB ist der große Verlierer des Abstiegsfinals am 34. Spieltag der Fußball-Bundesliga und muss den Gang in Liga zwei antreten. Frankfurt landet auf dem Relegationsplatz und der FC Bayern feiert die Meisterschaft.

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Die Stuttgarter Daniel Didavi und Filip Kostic (l.-r.) schauen betreten zu Boden, die Wolfsburger jubeln (Foto: Getty Images/Bongarts/N. Treblin)
Bild: Getty Images/Bongarts/N. Treblin

DW Nachrichten -

Das Wunder ist ausgeblieben, der erste Abstieg des VfB Stuttgart nach 41 Jahren Realität: Der Tabellen-Vorletzte muss nach einer katastrophalen Pleitenserie zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Der erneut schwache VfB verlor durch das 1:3 (0:2) beim VfL Wolfsburg das sechste Spiel in Serie - neun Jahre nach dem Meistertitel ist das Kapitel Bundesliga für den VfB erst einmal beendet. Die Wolfsburger Maximilian Arnold (11. Minute) und André Schürrle (29./90.+2) sorgten dafür, dass die Stuttgartern den Absturz nicht mehr verhindern konnten. Daniel Didavi (78.) gelang das zwischenzeitliche 1:2.

Frühe Weichenstellung

Es war exakt 15.41Uhr MESZ, das Spiel war erst elf Minuten alt und schon war eigentlich alles gegessen: Arnold erzielte das 1:0 für den VfL Wolfsburg und versetze den VfB Stuttgart in eine Art Schockstarre. Bei einem Einwurf von links bekam Marcel Schäfer den Ball von Max Kruse zurück und flankte nach innen. Aus fünf Metern kam Arnold gegen die Stuttgarter Daniel Schwaab und Emiliano Insua an den Ball und spitzelte das Spielgerät zur frühen Führung über die Linie.

Das Tor zum 2:0: Mitchell Langerak (VfB Stuttgart), Timo Baumgartl (VfB Stuttgart) und Torschütze Andre Schürrle (VfL Wolfsburg) (l.-r.) in Aktion. (Foto: picture-alliance/dpa/M. Guengoer)
André Schürrle (r.) erzielt das 2:0 für den VfL WolfsburgBild: picture-alliance/dpa/M. Guengoer

Damit ging bei den Gästen einiges an Sicherheit verloren, doch aufgeben wollten sie sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Das änderte sich jedoch nur 18 Minuten später. Wolfsburg startete einen überfallartigen Konter, Daniel Caligiuri spielte Schürrle halbrechts am Strafraum frei. Der Weltmeister zog aus rund 15 Metern ab, der noch abgefälschte Ball schlug im linken Eck zum 2:0 ein. Da waren 29 Minuten absolviert und so richtig schien bei den Stuttgartern keiner mehr an den so wichtigen Dreier zu glauben.

Kein wirklicher Siegeswille

In Halbzeit zwei kam der VfB zwar noch einmal engagiert aus der Kabine, doch schon nach 60 Minuten konnten die Wolfsburger einen Gang zurück schalten. Die Gäste ließen lange das ganz große Aufbäumen vermissen. Erst eine Standartsituation führte zu einem zwischenzeitlichen Lebenszeichen der Stuttgarter. In der 78. Minute hob Daniel Didavi einen Freistoß aus 20 Metern aus halbrechter Position über die Sechs-Mann-Mauer des VfL zum 1:2 ins rechte Eck. In der Folge fielen die Gäste auf der Suche nach Freistößen immer häufiger in aussichtsreicher Position, doch keiner dieser Bälle fand letztlich den Weg ins Tor. Den Schlusspunkt setzte erneut Schürrle mit seinem Treffer zum 3:1-Endstand. In der Nachspielzeit landete eine flache Flanke von Julian Draxler von links in Schürrles Lauf, der stürmte in den Sechzehner und schob cool mit links ein. Der Abstieg des VfB Stuttgart war besiegelt.

Bremen rettet sich

Der Bremer Papy Djilobodji (M.) erzielt den Siegtreffer (Foto: Getty Images/Bongarts/O. Hardt)
Am Boden liegend erzielt Djilobodji den Bremer SiegtrefferBild: Getty Images/Bongarts/O. Hardt

Unterdessen sicherte sich Werder Bremen mit einem Erfolg im "Abstiegsendspiel" gegen Frankfurt den Klassenerhalt und schickte die Eintracht in die Relegation. Ein Tor von Papy Djilobodji in der 88. Minute besiegelte einen verdienten, aber hart erkämpften 1:0 (0:0)-Sieg gegen die Hessen, die sich nun in zwei Partien (19. und 23. Mai im DW-Liveticker) gegen den Zweitliga-Dritten 1. FC Nürnberg behaupten müssen. Letztlich gab das unermüdliche Anrennen der Bremer den Ausschlag zu ihren Gunsten. Eine Halbzeit lang stand die Deckung der Eintracht sehr sicher. Allerdings konnten die Frankfurter diese konstante Abwehrarbeit nicht bis zum Schluss fehlerfrei durchhalten. Letztlich stocherte Werder-Verteidiger Djilobodji den Ball nach einem Freistoß irgendwie über die Linie.

Meisterschale für die Bayern

In München bekamen die Spieler von Champion Bayern München nach dem 3:1 (2:0) gegen Absteiger Hannover 96 die Meisterschale überreicht. Für die Münchener trugen sich Robert Lewandowski (12.) und zweimal Mario Götze (28./54.) in die Torschützenliste ein. Torschützenkönig Lewandowski erzielte seinen 30. Saisontreffer, womit erstmals seit 39 Jahren wieder ein Bundesliga-Spieler die magische 30-Saison-Tore-Marke erreichte. Artur Sobiech (66.) gelang das Ehrentor für die Niedersachsen.

Die Spieler des FC Bayern München jubeln nach dem Spiel über den Gewinn der deutschen Meisterschaft (Foto: picture-alliance/dpa/Bildfunk/B. Thissen)
Es ist geschafft, die Bundesliga ist beendet, die deutsche Meisterschaft eingefahren: Der FC Bayern darf jubelnBild: picture-alliance/dpa/K.-J. Hildenbrand

Vizemeister Borussia Dortmund und der 1. FC Köln trennten sich 2:2 (1:2). Gonzalo Castro (11.) schoss den BVB in Front, Anthony Modeste (27.) und Milos Jojic (44.) erzielten die Treffer zum 2:1 für den FC. Marco Reus (75.) gelang der Ausgleich.

Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen bezwang Neuling FC Ingolstadt mit 3:2 (2:1). Mathew Leckie (16.) brachte die Schanzer mit 1:0 in Führung. Charles Aránguiz (31.), Kevin Kampl (37.) und Stefan Kießling (61.) sorgten mit ihren Treffern für die Wende. Moritz Hartmann (69., Foulelfmeter) gelang nur noch das 2:3.

Borussia Mönchengladbach sicherte sich durch ein 2:0 (1:0) bei Aufsteiger Darmstadt 98 endgültig den vierten Platz und die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation. Für die Gladbacher erzielte Thorgan Hazard (31.) das Führungstor, André Hahn (63.) erhöhte für die Fohlen.

Trainerentlassung auf Schalke

Schalkes Trainer Andre Breitenreiter (l.) und Sportdirektor Horst Heldt umarmen sich nach Spielende (Foto: picture-alliance/dpa/U. Anspach)
Abschied: Breitenreiter (l.) und Sportdirektor Horst HeldtBild: picture-alliance/dpa/U. Anspach

Schalke 04 als Fünfter und der FSV Mainz 05 als Sechster sind für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert. Der Tabellen-Siebte Hertha BSC muss in die Play-offs zur Europa League.

Schalke, das vor Spielbeginn die vorzeitige Trennung von Coach André Breitenreiter bekannt gab, setzte sich bei 1899 Hoffenheim mit 4:1 (2:1) durch. Klaas-Jan Huntelaar (7.) und Eric Maxim Choupo-Moting (14.) brachten die Schalker in Sinsheim mit 2:0 in Führung. Mark Uth (41.) gelang das Anschlusstor. Leroy Sané (56.) stellte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Fabian Schär (89., Eigentor) sorgte für den Endstand.

Mainz 05 und Hertha BC trennten sich 0:0. Berlins Niklas Stark sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (87.).

Und schließlich unterlag der FC Augsburg dem Hamburger SV mit 1:3 (1:1). Alfred Finnbogason (11.) schoss das 1:0 des FCA, Michael Gregoritsch (36.) glich für den HSV aus. Nicolai Müller (62.) und erneut Grigoritsch (74.) stellten den Endstand her.

Alle Ergebnisse und die Tabelle der Fußball-Bundesliga finden Sie hier. Und wer noch einmal in die neun Partien des 34. und damit letzten Spieltags eintauchen will, kann hier das Geschehen nachlesen: