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Sudan nimmt Ex-Premier fest

18. Mai 2014

Ein Jahr vor den geplanten Wahlen verhaftet die sudanesische Regierung Oppositionsführer Sadik al-Mahdi. Dessen Partei sagt daraufhin den politischen Dialog ab.

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Sadiq al-Mahdi verhaftet (Foto: EBRAHIM HAMID/AFP/Getty Images)
Bild: Hamid/AFP/Getty Images

Der sudanesische Oppositionsführer und frühere Regierungschef Sadik al-Mahdi ist festgenommen worden. Seine Enkelin Mariam al-Mahdi teilte mit, die sudanische Justiz werfe ihm Hochverrat vor. Nach Angaben eines Regierungsbeamten droht dem 78-Jährigen nun die Todesstrafe.

Berichten zufolge hatte al-Mahdi Regierungstruppen vorgeworfen, in der westsudanesischen Krisenregion Darfur Zivilisten vergewaltigt und misshandelt zu haben. Al-Mahdis Umma-Partei sagte nach der Festnahme bei einer Pressekonferenz "alle Zusagen für einen Dialog" mit der Regierung von Staatschef Omar al-Baschir ab. Im kommenden Jahr sollen im Sudan Parlaments- und Präsidentschaftswahlen stattfinden.

Letzter gewählter Premier

Sadik al-Mahdi war der letzte demokratisch gewählte Premierminister des Sudan, bevor er 1989 durch einen Militärputsch von Omar al-Baschir gestürzt worden war. Später floh er außer Landes, kehrte aber im Jahr 2000 in den Sudan zurück.

Nach Erhebungen der Vereinten Nationen wurden in Darfur in den vergangenen zehn Jahre mindestens 300.000 Menschen getötet. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat deswegen gegen al-Baschir einen Haftbefehl wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen erlassen.

det/kle (afp, ape, rtre)